Die geschäftsführende Direktorin von ICAN Beatrice Fihn sowie Setsuko Thurlow, eines der aktivsten Mitglieder der Kampagne, die den amerikanischen Atomangriff auf Hiroshima im Jahr 1945 überlebt hatte, haben die Ehrung feierlich angenommen.
ICAN wurde im Oktober dieses Jahres zum Preisträger des Friedensnobelpreises erklärt. Die Auszeichnung wurde für die bahnbrechenden Bemühungen der Organisation beim Voranbringen des Verbots von Atomwaffeneinsätzen vergeben.
Fihn erklärte, sie wolle die gesamte Preissumme – über eine Million US-Dollar – für die Gründung eines Fonds aufwenden, dessen Aufgabe es sein werde, die Unterzeichnung des UN-Atomwaffenverbotsvertrages zu erreichen.
Einige Atommächte, darunter Großbritannien, Frankreich und die USA, haben allerdings die Zeremonie boykottiert.
Ihre Entscheidung begründeten die Staaten mit ihren Befürchtungen über das vom ICAN angestrebte Ziel des Komplettverbots der Atomwaffenanwendung.
ICAN verwies darauf, dass die Entscheidung dieser Atommächte, die Preisverleihung demonstrativ zu ignorieren, nur den Einfluss zeige, den die Kampagne bereits habe.
Russland dagegen nahm an der Zeremonie mit einem Botschaftsvertreter teil.
„Was die Position Russland bezüglich des durchaus umstrittenen Atomwaffenverbotsvertrages angeht, so bleibt sie unverändert. Wir glauben, dass in der jetzigen Etappe dieser Vertrag nur weitere Meinungsverschiedenheiten provozieren sowie dem Vertrag über die Nichtverbreitung von Kernwaffen Schaden zufügen wird“, heißt es in einer Stellungnahme der russischen Botschaft hinsichtlich der Zeremonie.
Die Botschafter weiterer Atommächte waren bei der Zeremonie ebenfalls nicht anwesend. Die diplomatischen Vertretungen Indiens, Chinas und Pakistans haben norwegischen Journalisten erklärt, ihre Botschafter seien zurzeit außerhalb des Landes. Eine nordkoreanische Botschaft gibt es in Norwegen nicht.
ICAN (International Campaign to Abolish Nuclear Weapons) ist ein internationales Bündnis von Nichtregierungsorganisationen, das sich für das Komplettverbot aller Atomwaffen durch eine bindende völkerrechtliche Atomwaffenkonvention einsetzt.
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