Macron wirft USA aggressiven Alleingang vor

  12 Dezember 2017    Gelesen: 483
Macron wirft USA aggressiven Alleingang vor
"So geht es nicht": Kurz vor dem Start des Pariser Klimagipfels hat Emmanuel Macron klargemacht, was er von Donald Trumps angekündigtem Ausstieg aus dem Klimavertrag hält.
Am Vorabend des Pariser Klimagipfels hat sich Frankreichs Präsident Emmanuel Macron überzeugt geäußert, dass sein US-Amtskollege Donald Trump früher oder später seine Absage an das Pariser Klimaabkommen zurücknehmen wird. Neuverhandlungen über bessere Bedingungen für die USA lehnte er am Montag in einem Interview des US-Senders CBS aber kategorisch ab.

Trump hatte im vergangenen Sommer den Ausstieg aus dem vor zwei Jahren geschlossenen Klimavertrag angekündigt und damit weltweit Kritik ausgelöst. Macron wies nun darauf hin, dass es bei Neuverhandlungen mehr als 190 beteiligte Länder gäbe. "Es tut mir leid, ich bin nicht bereit, mit so vielen Leuten am Tisch neu zu verhandeln. Wenn du einen Vertrag unterzeichnet hast, musst du ihn respektieren."

Die USA seien ein großartiges Land, sagte Macron. "Sie haben den Pariser Vertrag unterzeichnet. Es ist extrem aggressiv, allein zu entscheiden, einfach auszusteigen, und es geht nicht an, die anderen zu Neuverhandlungen zu drängen, weil einer beschlossen hat, den Saal zu verlassen. Es tut mir leid, das zu sagen. So geht es nicht."

Es handle sich um eine große geschichtliche Verantwortung, sagte Macron, "und ich bin ziemlich sicher, dass mein Freund Präsident Trump seine Meinung in den kommenden Monaten oder Jahren ändern wird. Ich hoffe es." Auf die Nachfrage des Interviewers, ob er tatsächlich an einen Sinneswandel Trumps glaube, antwortete Macron: "Ja. Ich bin nicht bereit, neu zu verhandeln." Aber er sei bereit, Trump willkommen zu heißen, "wenn er sich entschließt zurückzukommen".

spiegel.de


Tags:


Newsticker