Jones, ein 63-jähriger früherer Staatsanwalt, gewann in der Nachwahl gegen den von Trump unterstützten, erzkonservativen Republikaner Roy Moore. Trump gratulierte Jones per Twitter zum Sieg. "Glückwunsch an Doug Jones zu diesem hart umkämpften Sieg", schrieb Trump. Dass Wähler eigene Kandidaten auf den Stimmzettel schreiben konnten, hätte eine große Rolle gespielt. "Aber ein Sieg ist ein Sieg", so Trump. Die Republikaner würden in sehr kurzer Zeit noch einmal eine Chance haben, diesen Sitz im Senat zu erobern, schrieb Trump. "Es endet nie!"
Beide Kandidaten hatten in den letzten Umfragen nahezu gleichauf gelegen. Die republikanische Partei war bei Moores Kandidatur gespalten, denn dem 70-jährigen früheren Richter am Obersten Gericht Alabamas wird vorgeworfen, vor Jahrzehnten Minderjährige sexuell missbraucht zu haben. Moore weist dies zurück. Zuvor hatte er bereits mit fragwürdigen Äußerungen, etwa gegen Homosexuelle, für Aufsehen gesorgt. Trotz der Vorwürfe und des Abrückens republikanischer Politiker hatte Trump an Moore festgehalten. "WÄHLT ROY MOORE", hatte Trump die Wähler per Twitter aufgefordert.
Aufholjagd von Jones
Jones, der anfangs in Umfragen deutlich hinter Moore zurückgelegen hatte, machte nach Bekanntwerden der Missbrauchsvorwürfe den Wahlkampf zu einem Referendum über Anstand und Ehrsamkeit. Der Senatssitz für Alabama war freigeworden, als der frühere Inhaber Jeff Sessions, ein Republikaner, zum Justizminister ernannt wurde.
Die Niederlage von Moore ist gut ein Jahr nach der Präsidentschaftswahl eine Schlappe für US-Präsident Donald Trump. Moore zählt zu Trumps Anti-Establishment-Bewegung. Sein Wahlkampflager hatte noch am Wahltag klar gemacht, dass Moore auch gegen das Parteiestablishment der Republikaner zu Felde zieht. Im konservativ geprägten Südstaat Alabama liegt der letzte Sieg eines Demokraten Jahrzehnte zurück.
Die Niederlage in Alabama kommt in einer schwierigen Zeit für Präsident Trump. Seine Umfragewerte sind auf einem neuen Tief angelangt. Die republikanische Mehrheit im US-Senat ist nun noch knapper. Dies macht große Gesetzesvorhaben, etwa die bevorstehende Steuerreform, für Trump deutlich schwieriger.
Quelle: n-tv.de
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