Tage des US-Dollars als weltweite Leitwährung sind gezählt

  14 Dezember 2017    Gelesen: 1171
Tage des US-Dollars als weltweite Leitwährung sind gezählt
Mehrere Währungen werden auf den internationalen Märkten bald gleichberechtigt nebeneinander existieren. Der US-Dollar wird gezwungen sein, das Podest mit dem chinesischen Yuan und dem Euro zu teilen, so Barry Eichengreen, Experte für globale Währungssysteme.
In seinem Buch "How Global Currencies Work: Past, Present, and Future" schreibt Eichengreen, dass Reservewährungen koexistieren können und bereits jetzt koexistieren. Das Buch, an dem auch die Ökonomen der Europäischen Zentralbank Arnaud Mehl und Livia Chițu mitgeschrieben haben, ist seit einigen Tagen auf dem Markt.

Monopolsituation eher die Ausnahme
Die Ökonomen analysieren die Entwicklung der Zentralbankreserven von den 1910ern bis zum Anfang der 1970er Jahre unter neuen Ansätzen, wobei sie sich hauptsächlich auf die Zwischenkriegszeit der 1920er und 1930er Jahre konzentrieren. Außerdem stellen sie den traditionellen Ansatz "Der Gewinner bekommt alles" in Frage, dem zufolge es immer nur eine dominante Reservewährung geben kann.

"In der Zeit zwischen den Kriegen scheint es, als ob das britische Pfund und der US-Dollar sich je nach Jahr mehr oder weniger gleichberechtigt den Reservewährungsstatus geteilt hätten" - so Eichengreen und seine Kollegen.

Sie fanden heraus, dass "vor dem Ersten Weltkrieg, obwohl das Pfund Sterling die wichtigste Währung war, der französische Franc und die Deutsche Mark auch international von Bedeutung waren".

"Von diesem Standpunkt aus betrachtet ist die zweite Hälfte des 20. Jahrhunderts die Anomalie, in der das Fehlen von Alternativen es dem US-Dollar erlaubte, sich der Monopolisierung in dieser internationalen Währungsrolle anzunähern" - so die Ökonomen.



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