Britische Mehrheit wünscht sich EU-Verbleib

  17 Dezember 2017    Gelesen: 673
Britische Mehrheit wünscht sich EU-Verbleib
Knapp stimmt Großbritannien im Sommer 2016 für den Brexit. Angesichts milliardenschwerer Zugeständnisse an die EU sind inzwischen immer Briten gegen den EU-Austritt - vor allem Nichtwähler bereuen ihre damalige Untätigkeit.

Der Brexit verliert in Großbritannien immer mehr an Zustimmung: In einer neuen Umfrage der britischen Zeitung "Independent" sprach sich mehr als die Hälfte der Briten für einen Verbleib in der Europäischen Union aus. Demnach waren 51 Prozent der Befragten gegen den Brexit und nur noch 41 Prozent dafür. Die zehn Prozentpunkte Differenz sind der Zeitung zufolge der größte Abstand zwischen Brexit-Gegnern und -Befürwortern seit dem Referendum im Juni 2016. Die Frage, ob Großbritannien Mitglied der EU bleiben sollte oder nicht, beantworteten sieben Prozent mit "weiß nicht", ein Prozent antwortete gar nicht.

Verantwortlich für den immer größer werdenden Abstand zwischen Brexit-Gegnern und -Befürwortern sind vor allem diejenigen Briten, die sich nicht an dem Referendum im Juni 2016 beteiligt hatten, wie der Vorsitzende des Untersuchungsinstituts BMG Research, Michael Turner, der Zeitung sagte. Die damaligen Nichtwähler würden mit überwältigender Mehrheit im Verhältnis 4:1 für den EU-Verbleib stimmen, während die damaligen Befürworter und Gegner eines EU-Austritts überwiegend (zu rund 90 Prozent) bei ihrer Meinung geblieben seien. Zuletzt hätten die Brexit-Befürworter im Februar in Umfragen geführt, seitdem habe es eine langsame Verschiebung in der öffentlichen Meinung in Richtung der Brexit-Gegner gegeben.

Die Briten hatten am 23. Juni 2016 mit knapper Mehrheit von 52 zu 48 Prozent für einen Austritt aus der EU gestimmt. Am vergangenen Freitag gab die EU in Brüssel das Startsignal für die zweite Phase der Brexit-Gespräche. Die britische Premierministerin Theresa May hatte vorher erhebliche Zugeständnisse - unter anderem bei finanziellen Fragen - gemacht, um die zweite Verhandlungsphase starten zu können. Der endgültige EU-Austritt soll im März 2019 erfolgen.

Quelle: n-tv.de

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