Tendenziell werden auch Industriegüter eher teurer, wobei die Rohstoffkosten hier meist keine dominierende Rolle gegenüber anderen Kosten spielen. Die gute Nachricht für den Verbraucher: Die Preise für Agrargüter sind stabil geblieben, teilweise gesunken. Die Ernten waren gut. "Wir beobachten einen Preisanstieg in der zweiten Jahreshälfte, der vor allem auf die Nachfrage aus China zurückzuführen ist", sagte die HWWI-Expertin Katrin Knauf.
Zum Jahresende beschleunigte sich der Preisauftrieb. Im November erhöhte sich der HWWI-Index zum fünften Mal in Folge und mit der höchsten Wachstumsrate in diesem Jahr. Der Index für alle Rohstoffe stieg um 7,4 Prozent auf 116,5 Punkte (in US-Dollar), wobei der größte Teil des Anstiegs auf Energierohstoffe wie Öl und Gas zurückzuführen war. Insgesamt liegt der Index um 18,6 Prozent über dem gleichen Zeitpunkt des Vorjahres.
Nahrungs- und Genussmittel billiger
Nichteisen-Metall wie Kupfer, Zinn oder Nickel wurden im Verlauf von zwölf Monaten um 22 Prozent teurer. Dabei spielen auch spekulative Elemente eine Rolle. Im November stieg zum Beispiel der Preis für Nickel am Anfang des Monats sprunghaft an, beruhigt sich dann aber wieder und landete am Ende bei plus 5,9 Prozent. Hintergrund: Nickel ist ein wesentlicher Rohstoff in der Produktion von Lithium-Ionen-Batterien für Elektroautos. Und der rasante Preisanstieg basierte auf einem optimistischen Ausblick für die Entwicklung der E-Mobilität.
Nahrungs- und Genussmittel verbilligten sich innerhalb von zwölf Monaten um 8,3 Prozent. Sie sind mit einem Indexwert von 96,7 sogar noch günstiger als 2015. "Gute Ernten, zum Beispiel bei Kakao, Kaffee und Zucker, ließen die weltweiten Preise für diese Rohstoffgruppe das gesamte Jahr über sinken", sagte Knauf. Selbst eine starke chinesische Nachfrage nach Kakao und Schokolade trieb den Preis nicht signifikant in die Höhe.
Quelle: n-tv.de
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