IS kämpft auch mit deutschen Gewehren

  08 Dezember 2015    Gelesen: 562
IS kämpft auch mit deutschen Gewehren
Die Menschenrechtsorganisation Amnesty International prangert den Waffenhandel mit dem Irak an. Er habe die Grausamkeiten des IS erst möglich gemacht: Sie erklärt in einem Bericht, warum die Terrormiliz heute einen "beispiellosen Zugang zu Waffen" habe.
Jahrelange großzügige Waffenlieferungen an den Irak sowie wenig Kontrollen vor Ort haben nach einem Bericht der Menschenrechtsorganisation Amnesty International zu dem umfangreichen Arsenal der Terrormiliz Islamischer Staat (IS) geführt. Der IS nutze hauptsächlich von den irakischen Streitkräften erbeutete Waffen. Diese stammen den Angaben zufolge aus mindestens 25 verschiedenen Staaten, darunter alle fünf ständigen Mitglieder des UN-Sicherheitsrats. So seien etwa Sturmgewehre aus Belgien, China, Deutschland und den USA im Einsatz.

Amnesty-Waffenexperte Patrick Wilcken sprach von einem "Lehrbeispiel dafür, wie rücksichtsloser Waffenhandel Gräueltaten im großen Stil befördert." Auf Waffenlieferungen an den ehemaligen Machthaber Saddam Hussein in den 1970er und 1980er Jahren folgten nach dessen Sturz 2003 weitere umfangreiche Waffendeals. Fehlende Regulierung und Überwachung der Bestände im Land hätten dem IS einen "beispiellosen Zugang zu Waffen" ermöglicht. Als Konsequenz aus der Entwicklung forderte Amnesty International unter anderem schärfere Kontrollen der Waffenbestände im Irak.

Dem Bericht zufolge nutzte der IS große Mengen von Waffen aus zahlreichen Ländern weltweit, die ihm bei der Eroberung der Stadt Mossul im Juni 2014 in die Hände fielen, zur Eroberung weiterer Gebiete des Landes und beging damit Gräueltaten an Zivilisten. Auch bei der Eroberung von Armee- und Polizeistützpunkten in Falludscha, Tikrit und Ramadi habe der IS viele Waffen erbeutet.

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