Israel erwartet "Welle" weiterer Verlegungen

  26 Dezember 2017    Gelesen: 736
Israel erwartet "Welle" weiterer Verlegungen
Die USA werden ihre Botschaft in Israel nach Jerusalem zu verlegen - trotz heftiger Proteste von palästinensischer Seite und "tiefen Bedauerns" einer UN-Resolution. Nun wollen mehrere Staaten mit ihren diplomatischen Vertretungen nachziehen.
Israel steht nach den Worten eines Regierungsmitglieds mit "mindestens zehn Ländern" im Gespräch über eine mögliche Verlegung ihrer Botschaften von Tel Aviv nach Jerusalem. Die Entscheidung von US-Präsident Donald Trump, Jerusalem als Hauptstadt Israels anzuerkennen und die US-Botschaft dorthin zu verlegen, werde eine "Welle" ähnlicher Schritte auslösen, sagte die stellvertretende Außenministerin Zipi Hotovely am Montag dem öffentlich-rechtlichen Rundfunk. "Was wir bisher gesehen haben, war nur der Anfang".

Trump hatte am 6. Dezember verkündet, die US-Botschaft in Israel nach Jerusalem zu holen. Als erstes Land folgte Guatemala am Sonntag der umstrittenen Entscheidung. Mit weiteren Ländern wie etwa Honduras, Rumänien, den Philippinen und dem Südsudan stehe Israel bereits in Kontakt wegen einer Botschaftsverlegung, berichtete der israelische Rundfunk unter Berufung auf eine diplomatische Quelle. Demnach kann von konkreten Verhandlungen aber noch keine Rede sein.

Der Status von Jerusalem ist eine der heikelsten Fragen im Nahost-Konflikt. Israel wie auch die Palästinenser beanspruchen Jerusalem als ihre Hauptstadt. Kritiker werfen Trump vor, mit seiner Entscheidung für Jerusalem als israelische Hauptstadt die Friedensbemühungen im Nahost-Konflikt weiter erschwert zu haben.

Erst am Donnerstag hatte die UN-Vollversammlung mit deutlicher Mehrheit die Entscheidung der USA verurteilt, ihre Botschaft nach Jerusalem zu verlegen. Für eine entsprechende, allerdings nicht-bindende Resolution stimmten 128 der 193 UN-Mitgliedsstaaten, darunter Deutschland. Neun Staaten stimmten dagegen, 35 enthielten sich, 21 weitere Staaten blieben der Abstimmung fern. Zu den Staaten, die gegen die Entschließung votierten, gehörten Guatemala und das Nachbarland Honduras.

Quelle: n-tv.de

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