Das geht aus einer Auswertung des Prüfungsunternehmens EY hervor, die der Deutschen Presse-Agentur vorliegt. Der operative Gewinn (Ebit) kletterte noch stärker um 21 Prozent auf insgesamt knapp 109 Milliarden Euro. Auch im kommenden Jahr wird es EY zufolge schwungvoll weitergehen.
Umsatz und Gewinn auf Rekordniveau
"2017 war ein gutes Jahr für die deutsche Wirtschaft - von den 100 umsatzstärksten Unternehmen schafften 76 einen Gewinnanstieg, 84 konnten ihren Umsatz erhöhen", konstatierte Mathieu Meyer, Mitglied der EY-Geschäftsführung Deutschland. Sowohl Beschäftigung als auch Umsatz und Gewinn lägen derzeit auf Rekordniveau.
Die Top 100 beschäftigten zum 30. September weltweit insgesamt knapp 4,9 Millionen Menschen - 3,5 Prozent mehr als im Vorjahreszeitraum. Aussagen zu Beschäftigten in Deutschland sind EY zufolge wegen fehlender Detail-Daten vieler Unternehmen nicht möglich.
Trotz der Dieselkrise führten die Autokonzerne Volkswagen, Daimler und BMW den Angaben zufolge erneut das Umsatzranking an. Beim Gewinn lagen Daimler und VW vor der Deutschen Telekom und BMW. Banken und Versicherungen wurden nicht berücksichtigt.
"Made in Germany"
Auch für das kommende Jahr ist Meyer dank der Konjunkturerholung insbesondere in Europa optimistisch. "Davon profitiert gerade die exportorientierte deutsche Industrie". Die EU ist der größte Absatzraum für Waren "Made in Germany".
Zahlreiche Wirtschaftsforschungsinstitute und Bank-Ökonomen hatten zuletzt ihre Konjunkturprognosen für Deutschland heraufgesetzt - nicht zuletzt, weil die Industrie von verbesserten Aussichten der Weltwirtschaft profitiert.
Rückgrat der deutschen Wirtschaft sind EY zufolge weiter die traditionellen Industriebranchen - mit steigender Tendenz. Insgesamt 57 der 100 umsatzstärksten Unternehmen stammten in diesem Jahr aus klassischen Industrien wie Maschinen- und Automobilbau, Bergbau, Chemie und Energieversorgung. Vor einem Jahr waren es 55. Die IT-Branche war wie schon 2016 gerade einmal mit fünf Unternehmen im Ranking vertreten, die Zahl der Medienunternehmen sank von vier auf drei. Die Zahl der Telekommunikationsfirmen stieg von zwei auf drei.
Viel steht auf dem Spiel
Zum Vergleich: In den USA sind den Angaben zufolge unter den 100 umsatzstärksten Unternehmen 20 Technologie- und Medienunternehmen - also fast doppelt so viele wie in Deutschland.
Für Deutschland stehe viel auf dem Spiel, warnte Meyer. Denn die entscheidenden Treiber des rasanten Wandels durch die Digitalisierung seien keine europäischen Unternehmen, sondern IT-Konzerne aus den USA und China. "Wichtig ist vor allem, dass der Hochtechnologie- und Innovationsstandort gestärkt wird - denn daran entscheidet sich die Zukunftsfähigkeit Deutschlands", mahnt der Experte.
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