Laut russischem Außenministerium sind Lawrow und Tillerson beide davon überzeugt, dass nordkoreanische Atomraketenprojekte gegen die Forderungen des UN-Sicherheitsrats verstießen. Aber der russische Außenminister übte auch Kritik an der US-Regierung: Lawrow habe in dem Gespräch "nochmals betont, dass es inakzeptabel ist, die Spannungen um die koreanische Halbinsel mit der aggressiven Rhetorik Washingtons gegenüber Pjöngjang anzuheizen und die militärischen Vorbereitungen in der Region zu verstärken".
US-Präsident Donald Trump und Nordkoreas Machthaber Kim Jong Un hatten sich in den vergangenen Monaten heftige Verbalattacken geliefert. Trump drohte Nordkorea im September in einer Rede vor der UN-Vollversammlung mit "vollständiger Vernichtung" und er nannte Kim einen geisteskranken "kleinen Raketenmann". Daraufhin nannte Kim Trump einen "geistig umnachteten senilen Amerikaner". Lawrow spielte in seiner Kritik zudem auf die groß angelegten Militärmanöver der US-Streitkräfte mit ihren südkoreanischen Verbündeten an.
USA setzen weitere Nordkoreaner auf Sanktionsliste
Nordkorea hat mit Raketen- und Atomtests wiederholt gegen UN-Resolutionen verstoßen. Nach dem Test einer Interkontinentalrakete am 28. November hatte der UN-Sicherheitsrat in der vergangenen Woche die Sanktionen gegen das Land verschärft. Diese sehen unter anderem eine noch stärkere Beschränkung der Öllieferungen in das international isolierte Land vor. Der Import bestimmter Maschinen, Nahrungsmittel und Rohstoffe aus Nordkorea wird verboten.
Pjöngjang hatte nach dem Test der Interkontinentalrakete vom Typ Hwasong-15 erklärt, das gesamte US-Festland liege nun in Reichweite nordkoreanischer Raketen. Die Verhängung der neuen UN-Sanktionen wertete die nordkoreanische Regierung als "kriegerischen Akt" und "gewaltsamen Verstoß" gegen die Souveränität des Landes.
Am Dienstag erklärte das US-Finanzministerium, es habe nun auf die Sanktionsliste zwei Nordkoreaner gesetzt, die maßgeblich für das ballistische Raketenprogramm verantwortlich seien. Die Maßnahme sei Bestandteil des "maximalen Drucks, (Nordkorea) zu isolieren und eine vollständig atomwaffenfreie koreanische Halbinsel zu erhalten".
Zudem sprachen Lawrow und Tillerson den Angaben nach auch über die Konfliktherde Syrien und Ukraine. Sie vereinbarten, den russisch-amerikanischen Dialog über Fragen des nuklearen Gleichgewichts wiederzubeleben.
Quelle: n-tv.de
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