Trump nennt Verhältnis zu Kim gut

  12 Januar 2018    Gelesen: 706
Trump nennt Verhältnis zu Kim gut
Der Kontakt von US-Präsident Trump und dem nordkoreanischen Machthaber Kim ist vor allem durch Drohungen und Beleidigungen geprägt. Umso mehr überrascht es, dass Trump selbst sagt, die Beziehung sei doch eigentlich ziemlich gut.
US-Präsident Donald Trump hat völlig überraschend sein Verhältnis zu Nordkoreas Führer Kim Jong Un als gut bezeichnet. "Ich habe wahrscheinlich ein gutes Verhältnis zu Kim Jong Un", sagte Trump in einem Interview mit dem "Wall Street Journal". "Ich habe Beziehungen zu Leuten. Ich denke, Sie wären überrascht."

Trumps Äußerungen kamen nach Monaten eines scharfen Kriegs der Worte zwischen Washington und Nordkorea sehr unerwartet. Trump hatte dem Land mit totaler Zerstörung gedroht, immer wieder überzogen sich Kim und er gegenseitig mit Beleidigungen und Drohungen. Trump nannte Kim unter anderem "klein und fett", "Little Rocket Man" (Kleiner Raketenmann) und "verrückt". Kim attestierte dem US-Präsidenten, geistesgestört zu sein.

Vor dem Hintergrund des nordkoreanischen Atom- und Raketenprogramms war der Streit immer weiter eskaliert. Zuletzt beharrte Trump darauf, den größeren Atomknopf als sein Gegenüber in Pjöngjang zu haben. Gefragt, ob er mit Kim schon einmal gesprochen habe, sagte Trump: "Ich möchte das nicht kommentieren. Ich werde nicht sagen, ob oder ob nicht." Er lobte China für dessen Druck auf Nordkorea, sagte aber erneut, Peking könne mehr tun.

Harsche und persönliche Kommentare auf Twitter bezeichnete Trump als Teil einer breiteren Strategie. "Sie werden das bei mir häufiger erleben", sagte er. "Und dann, auf einmal, ist jemand mein bester Freund. Ich könnte Ihnen 20 Beispiele geben. Sie mir 30. Ich bin ein sehr flexibler Mensch."

"Wisst ihr was? Mexiko zahlt"

Weniger flexibel gibt sich Trump dagegen im Hinblick auf die geplante Mauer an der mehr als 3100 Kilometer langen Grenze zu Mexiko. Er will weiterhin die Mexikaner zahlen lassen. "Sie können dafür indirekt über Nafta zahlen", sagte er in dem Interview mit Blick auf mögliche neue Regelungen in dem nordamerikanischen Freihandelsabkommen. Dieses wird derzeit zwischen den USA, Kanada und Mexiko neu verhandelt. "Wisst ihr was? Mexiko zahlt", sagte Trump dem Blatt, das zum Imperium des erzkonservativen Medienzars Rupert Murdoch gehört.

Die gesamte Diskussion über das Freihandelsabkommen will Trump bis nach der Wahl in Mexiko am 1. Juli offenhalten. "Mir ist klar, dass viele Dinge vor einer Wahl schwer zu verhandeln sind", sagte Trump. Im gleichen Atemzug erklärte der US-Präsident jedoch, dass er das Freihandelsabkommen beenden wolle, wenn es nicht zu einem für die USA besseren Deal komme.

Nafta ist derzeit unter Beschuss. Vor allem in Kanada herrscht nach mehreren erbitterten Zollstreitigkeiten mit den USA erhebliche Skepsis über die Zukunft des Abkommens. Die Verhandlungen auf US-Seite führt mit dem Handelsbeauftragten Robert Lighthizer ein Hardliner und glühender Befürworter von Trumps Abschottungspolitik beim internationalen Handel.

Quelle: n-tv.de

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