Es passiert meistens nachts und es passiert immer öfter. Wenn es über deutschen Dächern stürmt und sich die Windräder der Republik rasant drehen, gleichzeitig aber nicht so viel Energie benötigt wird, kommt es zum Chaos am hiesigen Energiemarkt – und die Preise stürzen ins Negative. Sonntagnacht war es wieder so weit. Käufer an der Energiebörse EEX bekamen den Strom nicht nur gratis, sondern auch noch 1,12 Euro pro abgenommener Megawattstunde obendrauf.
Es war bereits das fünfte Mal in diesem Jahr, dass der Markt Kopf stand, dabei ist 2018 gerade einmal 16 Tage alt. Im vergangenen Jahr war es an 24 Tagen zu Negativpreisen gekommen, und es gehört wenig Fantasie dazu, dass 2018 einen neuen Chaosrekord markieren wird.
Der Start ins Jahr 2018 dokumentiert die eklatanten Konstruktionsmängel der deutschen Energiewende. Negative Preise an den Strombörsen gehören inzwischen zum Energiealltag. Immer wenn die deutschen Solaranlagen oder Windräder mehr Energie produzieren, als gerade benötigt wird, es zu einer Stromschwemme kommt, stürzen die Preise ab.
welt.de
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