Weltwirtschaftsforum will Frauen stärken

  20 Januar 2018    Gelesen: 960
Weltwirtschaftsforum will Frauen stärken
In Davos treffen ranghohe Politiker auf Wirtschaftsbosse. Das soll Kooperationen fördern. Doch das Weltwirtschaftsforum setzt einen weiteren Schwerpunkt: die Stärkung von Frauenrechten. Nur so lasse sich eine zukunftsorientierte Politik gestalten, heißt es.
Zur Lösung der Krisen in der Welt müssen nach Ansicht des Weltwirtschaftsforums (WEF) Frauenrechte und Gleichberechtigung weiter gestärkt werden. "Wir werden weltweit nichts erreichen, wenn die Hälfte der Erdbevölkerung nicht dieselben Möglichkeiten hat", sagte WEF-Präsident Borge Brende.

Er verwies darauf, dass alle Co-Vorsitzenden der bevorstehenden WEF-Jahrestagung in Davos Frauen seien, darunter die norwegische Ministerpräsidentin Erna Solberg und die Chefin des Internationalen Währungsfonds (IWF), Christine Lagarde. "Mit den sieben weiblichen Co-Chairs senden wir ein starkes Signal aus, dass Gleichberechtigung und Frauenrechte im Zentrum einer zukunftsorientierten Politik für die Welt stehen", sagte Brende.

Mit Blick auf die aktuelle Diskussion um sexuelle Übergriffe auf Frauen ergänzte er: "Und #MeToo ist ein Teil davon, denn wir haben in dieser Hinsicht seit Jahrzehnten ein völlig inakzeptables Verhalten erlebt." Die jüngsten Enthüllungen etwa um den Filmproduzenten Harvey Weinstein seien schockierend gewesen.

"Aber wir werden den Fortschritt der Gleichberechtigung weltweit weiter vorantreiben", sagte der ehemalige norwegische Außenminister. Frauenrechte und Gleichberechtigung seien universelle Werte, nicht speziell westliche. "Ich hoffe, dass das 21. Jahrhundert ein Jahrhundert der Frauen- und der Geschlechtergleichheit wird."

"Es mangelt an Kooperation"

Das Weltwirtschaftsforum will sich daneben auch als Motor für internationale Zusammenarbeit anbieten. "Derzeit mangelt es an Kooperation und Verständnis. Und wenn es mal Kooperationen gibt, dann nur zwischen Politikern oder nur zwischen Wirtschaftsbossen", sagte Brende. "Das WEF kann diese unterschiedlichen Akteure zusammenbringen und wir bieten die Plattform, um Zusammenarbeit zu fördern."

"Wir stehen einigen weltweiten Herausforderungen gegenüber", sagte Brende. Er verwies auf zentrale Fragen der Globalisierung und des Klimawandels sowie auf geopolitische Probleme, etwa auf der Koreanischen Halbinsel, am Horn von Afrika oder in Syrien. "All diesen Herausforderungen und systemischen Fragen ist gemein, dass sie mehr globale Zusammenarbeit erfordern."

Zu dem Treffen in den Schweizer Alpen in der kommenden Woche werden mehr als 3000 Teilnehmer erwartet, darunter etwa 70 Staats- und Regierungschefs wie US-Präsident Donald Trump, der französische Staatschef Emmanuel Macron sowie Bundeskanzlerin Angela Merkel. Auch Hunderte Vorstandsvorsitzende globaler Konzerne kommen nach Davos.

Quelle: n-tv.de

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