Spezialkräfte retteten demnach 153 Menschen aus dem Gebäude, darunter mehr als 40 Ausländer. 126 von ihnen hätten die Sicherheitskräfte schon in der Nacht gerettet, die anderen am Morgen. Vor Ort waren auch mehrere Fahrzeuge internationaler Truppen. Wer hinter der Tat steckt, ist weiter unklar.
Mehrere Angreifer hatten am Samstagabend das Intercontinental Hotel in der Hauptstadt Kabul gestürmt und dutzende Menschen als Geiseln genommen. Die Attentäter hatten offenbar Feuer in dem Gebäude gelegt. Fernsehbilder des Senders Tolo News zeigten schwarze Rauchschwaden über dem brennenden Obergeschoss. Mindestens ein Mensch versuchte, sich mit Bettlaken von einem Balkon abzuseilen, bevor er den Halt verlor und in die Tiefe stürzte.
Zeuge: Angreifer suchten nach Ausländern
Afghanische Regierungssprecher sind dafür bekannt, Opferzahlen für die Öffentlichkeit klein zu halten. Berichten zufolge könnte die Zahl der Opfer deutlich höher sein. Ein Augenzeuge sagte, die Attentäter hätten nach Ausländern und Regierungsbeamten gesucht und dann geschossen. Die Opferzahl sei "viel höher" als das, was die Regierungssprecher offiziell bestätigten, sagte Mumtas Ahmed an diesem Sonntagmorgen vor dem Hotel, aus dem er kurz zuvor von Spezialkräften gerettet worden war.
Ahmed, ein Angestellter des Ministeriums für Kommunikation und Informationstechnologie aus der südafghanischen Provinz Helmand, war für eine IT-Konferenz angereist. Er habe am Samstagabend ausgehen wollen. Aber als er aus seinem Zimmer im zweiten Stock nach unten ging und im Erdgeschoss ankam, habe er drei bewaffnete Männer von Tür zu Tür rennen sehen.
"Sie haben an allen Türen nach Ausländern und Regierungsangestellten gefragt und dann auf Menschen geschossen." Er habe viele Ausländer in dem Hotelrestaurant gesehen, und er habe Leute über eine Veranstaltung mit ausländischen Gästen sprechen hören. Ahmed sagte, er habe die Nacht mit vielen anderen Menschen in einem Zimmer des Hoteldirektors verbracht, das von dessen Wächtern gesichert worden sei. Er habe bisher keinen seiner Kollegen von der IT-Konferenz wiedergesehen.
Quelle: n-tv.de
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