Die US-Steuerreform hat der Deutschen Bank das dritte Verlustjahr in Folge eingebrockt. Wie Deutschlands größtes Geldhaus in Frankfurt mitteilte, stand im vergangenen Jahr unterm Strich ein Verlust von einer halben Milliarde Euro. Ohne die steuerliche Belastung in den USA, die im vierten Quartal verbucht wurde, hätte das Institut einen Gewinn von rund 900 Millionen Euro eingefahren. 2016 hatte der Verlust unter dem Strich 1,4 Milliarden Euro betragen. Die Erträge gingen 2017 um zwölf Prozent auf 26,4 Milliarden Euro zurück.
Vorstandschef John Cryan gab sich dennoch verhalten optimistisch: "2017 haben wir den ersten Vorsteuergewinn seit drei Jahren verzeichnet - und das trotz eines schwierigen Marktumfeldes, niedriger Zinsen sowie weiterer Investitionen in Technologie und Kontrollsysteme", sagte der Brite. "Wir haben also Fortschritte gemacht, sind aber mit unseren Ergebnissen noch nicht zufrieden."
Der Grund für Milliarden-Kluft ist die Reform von US-Präsident Donald Trump, mit der er die Steuerquote für Firmen drastisch gesenkt hatte. Die Reform bedeutet zugleich, dass die Deutsche Bank Verluste aus Zeiten der Finanzkrise nun nicht mehr im gleichen Maße auf künftige Steuern anrechnen kann. Insgesamt schlägt dieser Effekt mit 1,4 Milliarden Euro zu Buche. Außerdem habe die Bank unter dem schwachen Dollar gelitten. Andere Konzerne haben dieses Problem ebenfalls.
Rechtsstreit in den USA behoben
Die Deutsche Bank kann dafür ein weiteres Kapitel in ihren zahlreichen Rechtsstreitigkeiten schließen. Wegen des Vorwurfs der Marktmanipulation zahlt die Deutsche Bank in den USA eine Geldbuße von 70 Millionen US-Dollar. Die Aufsichtsbehörde CFTC sieht es als erwiesen an, dass die Bank von 2007 bis 2012 durch falsche Angaben den Referenzzinssatz Isdafix zu ihren Gunsten beeinflussen wollte. Die involvierten Mitarbeiter hätten gewusst, dass ihr Handeln illegal gewesen sei, erklärte die CFTC in Washington.
Der Isdafix ist eine Referenzwert für bestimmte Finanzgeschäfte. "Wir haben die Untersuchungen der CFTC unterstützt und umfangreiche Maßnahmen ergriffen, um Schwachstellen bei der Festlegung von Referenzwerten zu beheben", erklärte ein Sprecher der Deutschen Bank. Erst zu Wochenbeginn hatte die CFTC der Deutschen Bank wegen des Vorwurfs der Manipulation von Edelmetallpreisen eine Geldbuße von 30 Millionen Dollar aufgebrummt.
Quelle: n-tv.de ,
Tags: