Honda reicht beim Civic den Diesel nach

  02 Februar 2018    Gelesen: 1438
Honda reicht beim Civic den Diesel nach
Der Dieselanteil bei Neuwagen geht merklich zurück, manch Hersteller nimmt den Selbstzünder bei einigen Modellreihen sogar ganz aus dem Programm. Nicht so Honda. Die Japaner verpassen dem Kompaktmodell Civic nachträglich einen Diesel.  

Der Diesel ist unter Druck, sein Marktanteil ist bereits deutlich gesunken und wird in diesem Jahr in Europa wahrscheinlich weiter abnehmen. Erste Hersteller, wie zum Beispiel Subaru, reagieren darauf, und nehmen den Diesel sukzessive aus dem Programm, sogar bei SUVs. Andere lassen sich vom Markttrend weniger beeindrucken: Honda reicht jetzt für den im vergangenen Jahr eingeführten Civic die Selbstzünder-Variante nach. Im viereinhalb Meter langen Fünftürer-Fließheck ist der 1.6-Liter ab März und ab 21.390 Euro zu haben, die zehn Zentimeter längere Limousine zieht im Mai nach.

Wer sich bis jetzt für die nicht mehr ganz so exzentrische, aber immer noch auffällig gezeichnete, zehnte Civic-Generation entschieden hat, konnte lediglich zwischen drei Turbo-Benzinern wählen: Einem 129 PS starken Einliter-Dreizylinder, dem 1,5-Liter-Vierzylinder mit 182 PS und natürlich dem Top-Modell Civic Type R mit knackigen 320 PS – Rennsportallüren inklusive. Mit 120 PS erweitert der gegenüber dem Vorgänger-Modell deutlich überarbeitete 1.6 i-DTEC das Angebot also nicht nur um ein weiteres Brennverfahren, sondern dient gleichzeitig auch als neues Basis-Modell. Zumindest, was die Leistung anbelangt, der Preis liegt dagegen rund 1400 Euro über der schwächsten Otto-Motorisierung.

Sagenhaft niedriger Verbrauch?

Die Nase vorn hat er, vom Type R abgesehen, in Sachen Drehmoment: Seine maximal 300 Newtonmeter liegen bei 2000 Touren an und sorgen für kräftigen Schub. Und zwar nahezu ohne Turboloch: Das manuelle Sechsgang-Getriebe ist gut abgestuft und bringt im ersten Gang den Vierzylinder schnell auf Drehzahl. Der reichlich vorhandene Durchzug verleiht dem Diesel-Civic eine gewisse Souveränität und Gelassenheit, und gegenüber dem Basis-Benziner fährt er auch einen kleinen Beschleunigungsvorteil heraus. Bei der Sprintzeit auf 100 km/h liegt er mit 9,8 Sekunden sechs Zehntel vor der 129-PS-Version; vom 1.5er lässt er sich allerdings gut anderthalb Sekunden abnehmen. Schluss ist bei allen dreien bei etwa 200 km/h.

Das gute Fahrgefühl, die geringeren Treibstoff-Kosten und der niedrigere Schadstoff-Ausstoß sind drei gute Gründe, die für die neue Motor-Variante sprechen und das eigene Umweltgewissen beruhigen. Seinen vielleicht größten Trumpf aber hat der 1.6 i-DTEC aber noch gar nicht ausgespielt: Anders als die Benziner, die als Alternative zum Handschalter nur ein stufenloses Getriebe anbieten, das ja nicht jedermanns Sache ist, gibt es den Diesel ab Mitte 2018 auch mit einer "richtigen" Wandlerautomatik mit neun Gängen.

Quelle: n-tv.de


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