Der Patentantrag beschreibt ein Blutentnahmesystem, das einen Gas-Strahl in ein Fass mit einem Mikropartikel schickt, der die Haut durchdringt. Um was für einen Mikropartikel es sich dabei handelt, wird nicht näher erläutert, allerdings ist er offenbar zu klein, um einen spürbaren Schmerz zu verursachen. Sobald Blut austritt, wird es in den Unterdruckbehälter gesaugt. „So eine Anwendung kann genutzt werden, um kleine Blutmengen zu ziehen, zum Beispiel für einen Glucose-Test“, erklärt Google in der Patentbeschreibung. Das bedeutet, dass die Technologie am Ende besonders Diabetes-Patienten helfen könnte, die so eine teils mehrmals täglich notwendige Blutentnahme schmerzfrei und ohne Nadel bewältigen könnten.
Per E-Mail erklärte ein Sprecher dem Technologie-Magazin The Verge: „Wir halten Patente auf einer Vielzahl von Ideen. Einige dieser Ideen reifen später zu realen Produkten oder Dienstleistungen, manche nicht. Potenzielle Produktankündigungen sollten nicht unbedingt aus unseren Patenten gefolgert werden.“
Angesichts der aktuellen Projekte der Google-Sparte Life Sciences wäre die Schwerpunktlegung auf Diabetes nicht überraschend. Das Unternehmen arbeitet bereits an zwei Geräten, um Diabetikern zu helfen, ihren Blutzuckerspiegel zu überwachen: Eine smarte Kontaktlinse und ein pflastergroßer Sensor, der mit der Cloud verbunden ist, sollen Daten über den Blutzuckerspiegel automatisch auswerten.
Wenn diese Projekte erfolgreich sind und wenn sie eine Zulassung erhalten, so könnte das ein großes Geschäft für Google bedeuten: Diabetes ist immerhin eine der größten Volkskrankheiten, etwa 29 Millionen Menschen allein in den USA haben Diabetes, in Deutschland sind es nach Zahlen des deutschen Gesundheitssurvey von 2012 fast 10 Prozent der Bevölkerung.
Diabetiker sind daher eine lukrative Zielgruppe. So haben Wissenschaftler am renommierten MIT-Institut (Massachusetts Instuitute of Technology)einen Weg entwickelt, auch die Insulinspritze durch eine Pille zu ersetzen. Wirkstoffkapseln werden dazu mit winzigen Nadeln bestückt. Darüber sorgt eine Schicht aus Gelatine dafür, dass die Nadeln beim Schlucken nicht spürbar sind. Erst im Magen wird die Schutzschicht durch die Magensäure aufgelöst und die Mininadeln stechen den Wirkstoff direkt in die Magenschleimhaut. Diese sei den Forschern zufolge schmerzunempfindlich. Die Kapsel bewege sich etwa eine Woche lang durch den Verdauungstrakt und gebe dabei kontinuierlich Wirkstoffe an die Magen- und Darmschleimhaut ab. Danach werde die Minispritze auf natürlichem Wege ausgeschieden. Den Entwicklern zufolge ist die Einnahme somit vollkommen schmerzfrei.
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