Nach dem Schulmassaker in Florida hat eine junge Überlebende eine Schimpftirade auf US-Präsident Donald Trump losgelassen: "Schämen Sie sich", rief Emma Gonzalez bei einer Anti-Waffen-Demonstration in Fort Lauderdale. Die Schülerin machte ihrer Wut über den Einfluss der US-Waffenlobby NRA auf die Politik Luft - drei Tage, nachdem ein 19-Jähriger an seiner früheren Schule in Parkland mit einem Schnellfeuergewehr 17 Menschen getötet hatte.
Die Schülerin der von dem Massaker betroffenen Marjory Stoneman Douglas High School kritisierte Trump dafür, im Präsidentschaftswahlkampf 2016 Gelder der National Rifle Association (NRA) angenommen zu haben. "An alle Politiker, die Spenden von der NRA bekommen haben: Schämen Sie sich", schrie sie dann vor den mehreren Dutzend Demonstranten. "Schämen Sie sich, schämen Sie sich", skandierte die Menge daraufhin.
"Wenn der Präsident mir ins Gesicht sagt, dass das eine schreckliche Tragödie war (...) und dass man nichts tun kann, frage ich ihn, wie viel Geld er von der National Rifle Association bekommen hat", fügte Gonzalez hinzu. "Ich weiß es: 30 Millionen Dollar." Die Wutrede der Schülerin mit dem fast kahlrasierten Kopf wurde umgehend zum Renner in den sozialen Netzwerken.
Trump hatte am Freitag Überlebende des Massakers besucht. Die US-Behörden gerieten derweil stark in die Kritik, weil sie das Blutbad offenbar hätten verhindern können: Die US-Bundespolizei FBI räumte am Freitag ein, dass einem Warnhinweis auf den späteren Täter Nikolas Cruz nicht nachgegangen wurde. Anfang Januar hatte ein Anrufer das FBI gewarnt, dass der 19-Jährige offenbar ein Schulmassaker plane. Er informierte das FBI zudem über den Waffenbesitz, die Tötungsabsichten und die verstörenden Einträge in sozialen Netzwerken durch Cruz.
Auch die örtliche Polizei wusste von dem Aggressionspotenzial des jungen Mannes: Seine Mutter hatte wegen seiner Gewaltausbrüche mehrmals die Polizei gerufen.
Quelle: n-tv.de
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