Bundeswehr schickt 12.000 Soldaten

  19 Februar 2018    Gelesen: 1065
Bundeswehr schickt 12.000 Soldaten
Zur Absicherung der östlichen Bündnispartner nach Russland plant die Nato ihre größte Militärübung seit Jahren. Die Bundeswehr wird sich daran mit 12.000 Soldaten beteiligen. Das kostet - und das Verteidigungsministerium verspricht angemessene Ausrüstung.
 

Die Bundeswehr wird sich 2018 mit dreimal so vielen Soldaten an Militärmanövern zur Abschreckung Russlands beteiligen wie im vergangenen Jahr. Für Übungen im östlichen und nördlichen Bündnisgebiet der Nato sind rund 12.000 Soldaten eingeplant, wie aus einer Aufstellung des Verteidigungsministeriums hervorgeht. Die Kosten für die Teilnahme werden demnach auf rund 90 Millionen Euro geschätzt.

2017 hatte sich Deutschland lediglich mit 4000 Soldaten an Übungen zur Russland-Abschreckung beteiligt, die Kosten dafür werden mit rund 50 Millionen Euro beziffert. Die starke Steigerung der Zahlen ist hauptsächlich darauf zurückzuführen, dass die Nato im Herbst eines ihrer größten Manöver seit Jahren ausrichten wird. An der Übung mit dem Namen "Trident Juncture" (Dreizackiger Verbindungspunkt) sollen insgesamt zwischen 30.000 und 40.000 Soldaten teilnehmen, darunter werden rund 8000 aus Deutschland sein.

Berichte, nach denen Bundeswehrsoldaten fürchten müssen, mit unzureichender Ausrüstung in Übungen und Einsätze geschickt zu werden, werden vom Verteidigungsministerium zurückgewiesen. Es werde jeweils vor den Übungen und Einsätzen geprüft, was fehle, hieß es. Im Anschluss würden dann fehlende Ausrüstungsgegenstände neu angeschafft oder von anderen Truppenteilen besorgt.

Klares Zeichen für unruhige Bündnispartner

Die "Rheinische Post" hatte geschrieben, für den Einsatz der Bundeswehr bei der schnellen Eingreiftruppe der Nato im Jahr 2019 fehlten Schutzwesten, Winterbekleidung und Zelte. Zuvor gab es bereits Berichte darüber, dass es in einer für den Einsatz vorgesehenen Brigade an einsatzbereiten Panzern mangele.

Mit den verstärkten Manöveraktivitäten im östlichen Bündnisgebiet reagieren Deutschland und die anderen Nato-Partner auf die als aggressiv wahrgenommene Politik Russlands. Vor allem Litauen, Lettland, Estland und Polen fühlen sich bedroht, seit der große Nachbar 2014 mit der Unterstützung pro-russischer Separatisten in der Ukraine begann und sich die Schwarzmeerhalbinsel Krim einverleibte.

Die Manöver in der Region, die Namen wie "Saber Strike" (Säbelhieb), "Flaming Thunder" (Flammender Donner) oder "Iron Wolf" (Eiserner Wolf) tragen, sollen ein klares Zeichen an Kremlchef Wladimir Putin sein, dass eine Intervention in einem Nato-Staat schwerwiegende Folgen hätte. Sie ergänzen die dauerhafte Präsenz der Nato an der Ostflanke des Bündnisgebiets. Zu ihrer Stärkung wurden vergangenes Jahr multinationale Gefechtsverbände in Litauen, Estland, Lettland und Polen stationiert. Den Verband in Litauen baute federführend die Bundeswehr auf. Er besteht derzeit aus rund 1000 Soldaten - rund 450 davon sind Deutsche.

Quelle: n-tv.de 


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