Rückenprobleme Ade? Erste Wirbelsäule aus 3D-Drucker erfolgreich implantiert

  21 Februar 2018    Gelesen: 1935
Rückenprobleme Ade? Erste Wirbelsäule aus 3D-Drucker erfolgreich implantiert
In Görlitz wurde das erste 3D-gedruckte Wirbelsäulen-Implantat in Deutschland eingesetzt. Die Operation sei ohne Komplikationen verlaufen. Für die Medizin ist das jedoch erst der Anfang: In Zukunft müssen solche Implantate völlig auf den Patienten abgestimmt sein. Möglich wird das, wenn CT-Scan und 3D-Druck kombiniert werden.

Werkzeuge, Skulpturen und ganze Häuser kann man heutzutage mit dem 3D-Drucker herstellen. Ein neuer Bereich, den sich die Drucktechnologie erobert hat, ist die Medizin. Schon seit längerem werden in Deutschland auf diese Weise Hüftprothesen hergestellt. Und in den USA träumt man gar von einem echten 3D-gedruckten Herz.

Aber letzte Woche gab es eine neue Erfolgsmeldung – und zwar vom Klinikum Görlitz. Dort haben Mediziner zum ersten Mal eine Wirbelsäule aus dem 3D-Drucker erfolgreich implantiert. „Das Implantat, das wir haben, ist nicht einfach das erste 3D-gedruckte Implantat, sondern das erste funktionelle Implantat“, bemerkt Chefarzt Dr. Marcus Eif vom Klinikum Görlitz dazu, der die Operation durchführte. Funktionell heißt konkret: Das so eingepflanzte Implantat kann sich im Patienten an die Bedürfnisse der Wirbelsäule anpassen, und dadurch wird die Wirbelsäule noch besser ausgerichtet.

Doch da hören für den Chefarzt die Vorteile nicht auf: Das Implantat sei so geformt, dass es beim Eindringen „eine sehr schlanke Silhouette“ habe und erst später aufgeklappt wird. Daher müsse der Chirurg Wirbel und Muskulatur weniger belasten als bei einem starren Implantat. Durch die optimierte Ausrichtung der Wirbelsäule würde außerdem die Wahrscheinlichkeit gesenkt, dass die Wirbelsäule weiter degeneriert und erneute Operationen notwendig werden.

sputnikenws


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