Hinter dem Angriff auf das deutsche IT-Bundesnetz stecken der Regierung in Moskau zufolge keine russischen Hacker. "Wir nehmen mit Bedauern zur Kenntnis, dass alle Hackerangriffe in der Welt mit russischen Hackern in Verbindung gebracht werden", sagte Kreml-Sprecher Dimitri Peskow sarkastisch. Dafür gebe es aber "keine greifbaren Beweise".
Dem Berliner "Tagesspiegel" zufolge wird der Angriff dem russischen Inlandsgeheimdienst FSB zugeordnet. Inzwischen hätten die Sicherheitsbehörden die Attacke auf das Bundesdatennetz gestoppt, schreibt die Zeitung. Die Nachrichtendienste und das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) hätten nach Bekanntwerden des Angriffs bereits vorbereitete Programme gestartet, um das Treiben der Hackerkampagne "Uroburos" alias "Snake" zu beenden, hieß es demnach in Sicherheitskreisen.
Die Angreifer hatten sich demnach bis ins Auswärtige Amt vorgearbeitet. Leider habe die Attacke aufgrund der Medienberichte vom Mittwochabend vorzeitig unterbunden werden müssen, klagen Sicherheitsexperten. Ihrer Meinung nach wäre es hilfreich gewesen, den Angriff unter kontrollierten Bedingungen weiter analysieren zu können. Dass Informationen über den Hackerangriff an die Medien durchgestochen wurden, sei "unverantwortlich".
Ein ausländischer Partnerdienst soll die deutschen Sicherheitsbehörden im Dezember auf den Hackerangriff aufmerksam gemacht haben. Spätestens seit Mitte Januar sollen IT-Experten der Bundesregierung die Eindringlinge beobachtet haben, um Informationen über die Hintermänner und Ziele zu gewinnen.
Das Bundesinnenministerium wertet den Angriff als ernstzunehmenden Vorfall. Die Aktion soll technisch anspruchsvoll und von langer Hand geplant gewesen sein. Die Bundesanwaltschaft hat laut "Tagesspiegel" Vorermittlungen wegen des Verdachts geheimdienstlicher Agententätigkeit aufgenommen.
Quelle: n-tv.de
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