Irak enteignet Saddam Hussein und Vertraute

  06 März 2018    Gelesen: 1005
Irak enteignet Saddam Hussein und Vertraute

Der irakische Ex-Machthaber Saddam Hussein wird 2006 hingerichtet. Die aktuelle Regierung hat aber noch immer mit ihm und seinen Anhängern zu tun. Nun beschlagnahmt sie die Vermögenswerte von mehr als seiner 4000 Getreuen.

 

Der Irak hat das Vermögen des früheren Machthabers Saddam Hussein sowie von mehr als 4000 seiner Anhänger und ihrer Angehörigen beschlagnahmt. Wie die Regierung mitteilte, sind neben Saddam Hussein auch seine Kinder, seine Enkel, seine Vertrauten und nahen Verwandten betroffen. Eine von der Regierung veröffentlichte Liste enthält die Namen von 4257 Mitgliedern der Baath-Partei und anderen hohen Funktionären.

Die Liste wurde von der irakischen Behörde ausgearbeitet, die für die Verfolgung der früheren Mitglieder der Baath-Partei zuständig ist. Die Einheitspartei hatte das Land über Jahrzehnte regiert, war aber nach dem Sturz von Saddam Hussein im Zuge der US-Invasion im Jahr 2003 aufgelöst worden. Der Ex-Diktator wurde Ende 2003 festgenommen und wegen Verbrechen gegen die Menschlichkeit Ende 2006 hingerichtet.

Militär griff bereits 2003 auf Vermögen zu

Das Vermögen Saddam Husseins, seiner Angehörigen und anderer hoher Funktionäre war nach 2003 zum Großteil vom irakischen Militär, verschiedenen Milizen und den neuen Eliten übernommen worden. Mit der neuen Anordnung, die auch für die Kinder, Enkel und nahen Verwandten der aufgelisteten Regimevertreter gilt, wird ihre Enteignung nun offiziell bestätigt.

Die Liste enthält die Namen von Dutzenden Generälen, Gouverneuren und Baath-Funktionären. Darunter ist Saddam Husseins Cousin Ali Hassan al-Madschid, genannt Chemie-Ali, der 2010 hingerichtet sowie ein Halbbruder des Ex-Diktators, Barsan Ibrahim al-Hassan, der wegen seiner Verbrechen als Geheimdienstchef des Baath-Regimes 2007 gehängt worden war.

Ebenfalls enteignet wurde Saddam Husseins enger Vertraute Tarek Asis, der lange als Außenminister diente und 2015 starb. Auch das Vermögen des früheren Brigadegenerals Ahmad Saddak wurde eingezogen, der nach dem Sturz des Baath-Regimes 2003 lange als Polizeichef der Unruheprovinz Anbar diente, bevor er dort bei Kämpfen getötet wurde.

Quelle: n-tv.de


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