Vor ihrem Treffen mit Bundeskanzlerin Angela Merkel haben Spitzenvertreter der deutschen Wirtschaft Steuersenkungen für Unternehmen gefordert. Im Vergleich mit anderen Staaten bestehe die Gefahr, "dass sich Deutschland zum Hochsteuerland entwickelt", sagte der Präsident des Bundesverbands der Deutschen Industrie (BDI), Dieter Kempf, den Zeitungen der Funke Mediengruppe. Bei der Unternehmensbesteuerung gebe es "politischen Handlungsbedarf."
Der Präsident des Deutschen Industrie- und Handelskammertags (DIHK), Eric Schweitzer, plädierte für eine Zielgröße bei der Gesamtbelastung der Firmen von 25 Prozent. Andere Länder zeigten, dass dies möglich sein sollte. Daher sei es richtig, dass die Bundesregierung auf die Steuerreformen in anderen Ländern reagieren wolle.
Arbeitgeberpräsident Ingo Kramer kritisierte, dass der Koalitionsvertrag von Staatsgläubigkeit, Belastungen der Wirtschaft und Umverteilung geprägt sei. Angesichts einer Rekordzahl an offenen Stellen, einer historisch hohen Erwerbstätigkeit, einer brummenden Wirtschaft und sprudelnder Steuereinnahmen hätte die große Koalition große und mutige Zukunftsreformen entschlossen angehen müssen, sagte er der "Passauer Neuen Presse".
Merkel kommt am Vormittag in München mit den Chefs deutscher Wirtschaftsverbände zusammen. Dabei dürfte es um die Erwartungen der Unternehmen an die neue Bundesregierung gehen - aber auch um die US-Schutzzölle auf Stahl- und Aluminiumimporte.
Quelle: n-tv.de
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