Korruptionsskandal: Adidas droht mit Ausstieg als Fifa-Sponsor

  16 Dezember 2015    Gelesen: 971
Korruptionsskandal: Adidas droht mit Ausstieg als Fifa-Sponsor
Die Skandale des Fußball-Weltverbandes Fifa lassen offenbar auch den Hauptsponsor Adidas nicht mehr kalt. Wenn es keine Reformen im Verband gebe, sagt Konzernchef Herbert Hainer, werde man über Alternativen nachdenken.
Wenn es um die Skandale des Fußball-Weltverbands Fifa ging, hatte Adidas sich bisher stets zurückgehalten. Doch nun deutet Vorstandschef Herbert Hainer erstmals einen möglichen Rückzug als Sponsor an - wenn sich die Fifa nicht ändert.

"Wenn die FIFA es schafft, sich zu reformieren, und da sind sie meines Erachtens auf einem guten Weg, werden wir weiter machen", sagte Hainer dem "Handelsblatt". Andernfalls "werden wir darüber nachdenken, was die Alternativen sind".

Adidas gehört zusammen mit Coca-Cola, Hyundai, Visa und Gazprom zu den Hauptsponsoren der Fifa, den sogenannten Partnern (siehe Schaubild). Wie viel Geld diese Sponsoren an den umstrittenen Fußballverband zahlen, ist nicht öffentlich. Schätzungen gehen aber von je 30 bis 40 Millionen Dollar pro Jahr aus.

Angesichts der Korruptionsskandale bei der Fifa hatten andere Sponsoren wie etwa der Kreditkartenkonzern Visa bereits im Frühjahr mit einem Rückzug gedroht. Adidas hatte bisher lediglich stets Reformen angemahnt.

Wie ernst die nun geäußerte Drohung zu nehmen ist, ist fraglich. Der Vertrag von Adidas und Fifa läuft noch bis zum Jahr 2030. Ob er vorzeitig gekündigt werden kann, ist unklar. Vorstandschef Hainer jedenfalls hat bei dem Thema offenbar keine besondere Eile. Es sei zu früh, um über Konsequenzen zu spekulieren, sagte er.

Negative Auswirkungen des Fifa-Skandals auf sein Unternehmen fürchtet Hainer nicht. "Man kann uns nicht für die verbrecherischen Machenschaften der Fifa-Funktionäre verantwortlich machen", meinte der 61-Jährige.

Auch beim deutschen Fußballverband DFB zählt Adidas zu den Hauptsponsoren. Aus dem dortigen Skandal um schwarze Kassen will Hainer allerdings keine Konsequenzen ziehen. "Wir stehen zum Deutschen Fußball-Bund", sagte er der Zeitung. "Der Skandal lässt sich nicht vergleichen mit den Ausmaßen bei der Fifa."

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