Geburtenzahl auf höchstem Wert seit 1990

  16 Dezember 2015    Gelesen: 829
Geburtenzahl auf höchstem Wert seit 1990
Frauen in Deutschland bekommen wieder mehr Kinder: Zum dritten Mal in Folge stieg die Geburtenziffer. Die Statistik zeigt auch: Die Mütter werden älter.
Die Geburtenzahl in Deutschland ist 2014 auf den höchsten Stand seit der Wiedervereinigung angestiegen. Wie das Statistische Bundesamt mitteilte, brachte eine Frau im gebärfähigen Alter im vergangenen Jahr statistisch gesehen 1,47 Kinder zur Welt. Damit ist die Geburtenziffer zum dritten Mal in Folge gestiegen. Im Jahr 2013 hatte sie knapp 1,42 betragen.
Die Geburtenziffer nahm in allen Bundesländern zu. In den ostdeutschen Bundesländern war sie mit 1,54 Kindern je Frau höher als im Westen Deutschlands (1,47). Das Land mit der höchsten zusammengefassten Geburtenziffer war Sachsen mit 1,57 Kindern. Die niedrigste Geburtenziffer hatte das Saarland (1,35).

Das durchschnittliche Alter der Mütter bei der Geburt nahm weiter zu. Die Mütter der Erstgeborenen waren 2014 mit durchschnittlich 29,5 Jahren um gut zwei Monate älter als die Mütter bei der Geburt ihres ersten Kindes im Jahr 2013. Beim zweiten Kind waren Mütter rund 32 Jahre alt und damit um einen Monat älter als Mütter bei der zweiten Geburt im Vorjahr. Das durchschnittliche Alter der Mütter beim dritten Kind hat dagegen um weniger als einen halben Monat auf gut 33 Jahre zugenommen.

Die zusammengefasste Geburtenziffer wird zur Beschreibung des aktuellen Geburtenverhaltens herangezogen. Sie gibt an, wie viele Kinder eine Frau im Laufe ihres Lebens bekommen würde, wenn ihr Geburtenverhalten so wäre wie das aller Frauen zwischen 15 und 49 Jahren im jeweils betrachteten Jahr.

Dagegen kann die Frage, wie viele Kinder ein Frauenjahrgang im Durchschnitt tatsächlich geboren hat, erst beantwortet werden, wenn die Frauen am Ende des gebärfähigen Alters sind, das statistisch mit 49 Jahren angesetzt wird.

2014 erreichten die Frauen des Jahrgangs 1965 das Alter von 49 Jahren. Sie brachten im Laufe ihres Lebens durchschnittlich 1,55 Kinder zur Welt. Seit der deutschen Wiedervereinigung sank diese sogenannte endgültige Kinderzahl je Frau um 19 Prozent: Die Frauen des Jahrgangs 1941, die im Jahr 1990 das Alter von 49 Jahren erreicht hatten, brachten noch 1,92 Kinder zur Welt.

Wie die Statistiker weiter berechneten, haben Frauen mit deutscher Staatsangehörigkeit 2014 durchschnittlich 1,42 Kinder je Frau zur Welt gebracht, im Jahr 2013 waren es 1,37 Kinder. Auch bei Frauen mit ausländischer Staatsangehörigkeit war die Geburtenziffer mit 1,86 Kindern höher als im Vorjahr (1,80).

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