Russischer Botschafter in Berlin empört: „Wir lassen das nicht ohne Antwort“ - VIDEO

  27 März 2018    Gelesen: 1787
Russischer Botschafter in Berlin empört: „Wir lassen das nicht ohne Antwort“ - VIDEO

Nach der Entscheidung der deutschen Regierung, vier russische Diplomaten auszuweisen, zeigt sich der russische Botschafter in Berlin, Sergej Netschajew, empört und stellt Gegenmaßnahmen in Aussicht.

Russland habe „kein Verständnis für die unfreundliche Entscheidung“ der Bundesregierung und sei darüber „empört“, sagte der Botschafter. „Wir sind natürlich nicht glücklich, dass unsere Partner im Fahrwasser der Provokation der englischen Behörden driften.“

Netschajew verwies darauf, dass bislang keine Beweise für eine angebliche Verwicklung Russlands in den Giftanschlag auf den früheren Doppelagenten Sergej Skripal präsentiert worden seien. „Wir hören nur die Worte über eine große ‚Wahrscheinlichkeit‘, was uns natürlich absolut nicht überzeugt“, so der Diplomat.

Russland werde unbedingt reagieren, sagte der Botschafter weiter. „Solche unfreundlichen Schritte lässt Moskau normalerweise nicht ohne Antwort.“

Nach Großbritannien haben Deutschland und zahlreiche weitere westliche Staaten am Montag russische Diplomaten ausgewiesen. Allein die USA weisen 60 Russen die Tür. Die Entscheidung habe Präsident Trump persönlich getroffen, teilte ein ranghoher Sprecher des Weißen Hauses mit. Zudem werde das russische Konsulat in Seattle geschlossen.

 

Formeller Grund ist der mutmaßliche Giftanschlag auf den früheren Doppelagenten Sergej Skripal in Großbritannien. Wer hinter der Tat steht, ist noch unklar. Doch diebritische Premierministerin Theresa May und andere westliche Politiker machten Russland dafür verantwortlich. Die deutsche Kanzlerin Angela Merkel etwa sagte, Russland solle seine Unschuld beweisen. Russland weist den Vorwurf zurück und fordert eine Ermittlung.

Sergej Skripal, einst Oberst des russischen Militärnachrichtendienstes GRU, war 2004 als Agent des britischen Auslandsgeheimdienstes MI6 entlarvt und von einem russischen Militärgericht wegen Hochverrats zu 13 Jahren Haft verurteilt worden. Sechs Jahre später wurde Skripal mit drei weiteren westlichen Spionen gegen zehn vom FBI verhaftete russische Agenten ausgetauscht, unter ihnen die als „Agentin 00Sex“ bekannte Anna Chapman.

Am 4. März dieses Jahres wurden der 66-jährige Skripal und seine Tochter Julia in der britischen Stadt Salisbury bewusstlos aufgefunden und mit Anzeichen einer Vergiftung in ein Krankenhaus gebracht, wo beide ins Koma fielen. Medienberichten zufolge sollen 21 Personen in Mitleidenschaft gezogen worden sein, darunter auch ein Polizist.

sputniknews


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