Seit Sonntagvormittag sitzt Carles Puigdemont in deutschem Gewahrsam, nachdem der katalanische Separatistenführer im nördlichen Schleswig-Holstein festgenommen wurde. Zuvor war er auf der Rückreise von Finnland kommend über Dänemark nach Deutschland eingereist. Nun werden neue Details zu dem weltweit beachteten Fall bekannt.
Der Festnahme ging offenbar eine Operation der spanischen Sicherheitsbehörden voraus. Die Zeitung "El País" berichtete, Puigdemont sei über längere Zeit von einem Kommando des spanischen Nachrichtendienstes observiert worden. Wie die Zeitung weiter berichtet, soll es sich um zehn bis zwölf Personen gehandelt haben.
Nach SPIEGEL-Informationen übermittelte die spanische Polizei erstmals am Freitag dem Bundeskriminalamt, dass der Haftbefehl gegen Puigdemont wieder in Kraft gesetzt worden sei und dass er durch Deutschland zu reisen beabsichtige.
Am Sonntagmorgen erhielten die Ermittler dann genauere Informationen aus Madrid, mit welchem Auto Puigdemont unterwegs sein würde. Das BKA gab diese Informationen nach Kiel weiter, weil die Landespolizei für eine Festnahme dort zuständig ist. Die detaillierten Angaben Madrids über Puigdemonts Reisebewegungen deuten darauf hin, dass spanische Agenten die Reise des Katalanen auch zu diesem Zeitpunkt überwachten. Die Landespolizei besetzte beide Routen, die für den dänisch-deutschen Grenzverkehr infrage kommen, mit Einsatzkräften der Polizei. Eine führt über die Autobahn und den Grenzübergang Ellund, die andere über die Bundesstraße 200.
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