Malala Yousafzai spaltet die Gemüter in ihrem Heimatland Pakistan. Viele feiern sie als Ikone für den Kampf gegen islamischen Extremismus, als junge Frau, die den Taliban die Stirn bietet, sich nicht den Mund verbieten lässt und sich für die Rechte von Frauen einsetzt. Aber nicht wenige halten sie auch für "eine Verräterin", für "eine Marionette des Westens" und eine "Schande für den Islam". In der Nacht auf Donnerstag ist sie erstmals seit sechs Jahren nach Pakistan zurückgekehrt, vorerst nur für einen viertägigen Besuch.
Es ist die Rückkehr in ihr Heimatland, das ihr trotz aller Ablehnung, die ihr von dort entgegenschlägt, nach eigenem Bekenntnis am Herzen liegt. Yousafzai, Tochter eines Lehrers, geboren und aufgewachsen im Swat-Tal im Norden von Pakistan, hatte 2009 begonnen, für den britischen Sender BBC ein Internettagebuch zu führen. Darin berichtete sie, wie sie sich den Anordnungen der Taliban, die damals das Swat-Tal rechtswidrig besetzt hatten, widersetzte und trotz allem zur Schule ging. Unter ihrem Pseudonym Gul Makai wurde sie damals über Pakistan hinaus bekannt.
Im Oktober 2012 stoppte ein Mitglied der pakistanischen Taliban ihren Schulbus, fragte nach Yousafzai und schoss dem Mädchen aus nächster Nähe in den Kopf. Yousafzai und eine Mitschülerin wurden schwer verletzt, Yousafzai zunächst in einem Militärkrankenhaus in Peschawar notoperiert und anschließend zur Behandlung nach England ausgeflogen.
spiegel
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