Mutmaßliche Amri-Komplizen festgenommen

  29 März 2018    Gelesen: 1274
Mutmaßliche Amri-Komplizen festgenommen

 

Hatte Anis Amri beim Anschlag auf den Berliner Weihnachtsmarkt Unterstützer? Ermittler vermuten: Ja, zumindest bei der Beschaffung seiner Ausweisdokumente. Die Polizei in Italien zerschlägt nun ein Netzwerk, das dem Attentäter behilflich gewesen sein soll.

 

Mehrere mutmaßliche Komplizen des Berliner Weihnachtsmarkt-Attentäters Anis Amri sind in Italien festgenommen worden. Die Polizei in Rom und der nahegelegenen Stadt Latina habe fünf Verdächtige gefasst, wie die Ermittler mitteilten. Bei der groß angelegten Anti-Terror-Razzia habe es darüber hinaus auch in Viterbo, Matera, Neapel und Caserta Aktionen gegeben.

Es soll sich um ein Terrornetz gehandelt haben, zu dem Amri Kontakte hatte. Einer der Festgenommenen soll Amri Dokumente verschafft haben, um nach Deutschland auszureisen. Den Verdächtigen, die alle aus Tunesien stammen sollen, werden unter anderem Aktivitäten im internationalen Terrorismus, Begünstigung von illegaler Einwanderung und Dokumentenfälschung vorgeworfen, wie italienische Nachrichtenagenturen berichteten. Für eine direkte Beteiligung am Anschlag in Berlin gebe es aber bislang keine Beweise, wie es aus Justizkreisen hieß. Auch gebe es keine Hinweise, dass die Verdächtigen unmittelbar bevorstehende Anschläge vorbereitet hätten.

Amri hatte am 19. Dezember 2016 mit dem Attentat auf den Berliner Weihnachtsmarkt zwölf Menschen getötet. Er wurde wenige Tage später kurz vor Heiligabend auf der Flucht während einer Polizeikontrolle bei Mailand erschossen. Der gebürtige Tunesier war einst mit einem Flüchtlingsboot in Italien angekommen und saß dort längere Zeit in einem Gefängnis, wo er sich auch radikalisiert haben soll. Seit langem wird in Italien ermittelt, welche Kontakte er dort hatte.

Erhöhte Sicherheit vor Ostern

In den vergangenen Tagen gab es in Italien mehrere Anti-Terror-Aktionen. Das Innenministerium erhöhte daraufhin noch einmal die Sicherheitsvorkehrungen. Am Mittwoch wurde ein mutmaßliches Mitglied der Terrormiliz Islamischer Staat (IS) in Turin gefasst. Der Mann mit marokkanischen Wurzeln soll sich unter anderem informiert haben, wie man mit einem Lastwagen einen Anschlag verüben könnte. Gegen 13 andere Verdächtige wird ermittelt. Zuvor wurde ein Haftbefehl gegen ein anderes mutmaßliches IS-Mitglied vollstreckt, das Kinder zu Selbstmordattentaten aufgerufen haben soll. Der Verdächtige war Leiter eines islamischen Kulturzentrums in Foggia in Apulien.

Über Ostern gelten vor allem in Rom noch stärkere Sicherheitsmaßnahmen. Besonders die Gegend um den Petersplatz und das Kolosseum wird noch strenger als bisher überwacht. Im Zentrum der italienischen Hauptstadt finden in den kommenden Tagen die Osterfeierlichkeiten mit Papst Franziskus statt.

Quelle: n-tv.de


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