Deutschlands Arbeitsmarkt zieht an

  29 März 2018    Gelesen: 1582
Deutschlands Arbeitsmarkt zieht an

Die Frühjahrsbelebung am Arbeitsmarkt fällt in diesem Jahr kräftiger aus als erwartet: Die Zahl der Arbeitslosen geht im März um 204.000 zurück. Die Arbeitslosenquote sinkt. Trotz des Wirtschaftsbooms sind immer noch mehr als 2,4 Millionen Menschen ohne Job.

 

Die Zahl der Arbeitslosen in Deutschland ist im März im Vergleich zum Vormonat um 88.000 gesunken. Gegenüber dem Vorjahresmonat ging die Zahl der Erwerbslosen um 204.000 zurück, wie die Bundesagentur für Arbeit (BA) mitteilte. Damit waren im März trotz der guten wirtschaftlichen Lage 2,458 Millionen Menschen offiziell als arbeitslos gemeldet.

Insgesamt stellt sich die Entwicklung am deutschen Arbeitsmarkt damit allerdings etwas besser dar als erwartet: Volkswirte hatten im Schnitt nur mit einem Rückgang im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um rund 190.000 gerechnet. Die Arbeitslosenquote sank um 0,2 Punkte auf 5,5 Prozent. Hier hatten Experten im Vorfeld mit einem Rückgang auf 5,3 Prozent gerechnet.

Ein Blick auf die Entwicklung im Fünfjahreszeitraum zeigt, wie stark saisonale Effekte auf den Arbeitsmarkt einwirken. Mit dem Ende des Winters kommt es im Anschluss an die Kälteperiode regelmäßig zu einer sogenannten Frühjahrsbelebung, in der die Arbeitslosenquote und die Zahl der Arbeitslosen im Vergleich zu den vorausgehenden Monaten deutlich zurückgeht. Der Hintergrund: Mit den steigenden Außentemperaturen nach der Winterpause kehren im Frühjahr viele Arbeitssuchende am Bau, in Gärtnereien oder in der Gastronomie in die Erwerbstätigkeit zurück.

Den jeweiligen Jahreshöchststand bei der Arbeitslosenquote verzeichnen die Statistiker der Bundesagentur in der Regel im Januar. Die beste Beschäftigungslage erreicht der Arbeitsmarkt üblicherweise im Herbst, kurz bevor der einsetzende Frost alle Arbeiten im Freien wieder stark einschränkt.

BA-Chef verweist auf die Unterbeschäftigung


"Die positive Entwicklung am Arbeitsmarkt setzte sich auch im März fort", fasst BA-Chef Detlef Scheele die Entwicklung zusammen. Arbeitslosigkeit und Unterbeschäftigung seien weiter gesunken, die sozialversicherungspflichtige Beschäftigung bleibe auf Wachstumskurs, und die Nachfrage nach Arbeitskräften befinde sich nach wie vor auf einem sehr hohen Niveau.

Die sogenannte Unterbeschäftigung, die auch Menschen umfasst, die gerade beispielsweise an einer Weiterbildung teilnehmen, lag demnach im März bei 3,44 Millionen. Sie sank damit saisonbereinigt gegenüber dem Vormonat um 22.000. Bei der Bundesagentur waren im März zugleich rund 778.000 offene Stellen gemeldet - 86.000 mehr als vor einem Jahr.

Frühjahrsbelebung vor allem im Westen


Auch saisonbereinigt sank die Zahl der Jobsucher: Die um jahreszeitliche Einflüsse bereinigte Erwerbslosenzahl lag im März bei 2,373 Millionen. Damit waren etwa 19.000 Männer und Frauen weniger ohne Arbeit als im Februar.

Die Zahl der Erwerbstätigen lag nach Hochrechnung des Statistischen Bundesamtes im Februar bei 44,32 Millionen - das ist ein Plus von 45.000 gegenüber dem Vormonat. Im Vergleich zum Vorjahr waren es 618.000 Erwerbstätige mehr. Der Anstieg gehe allein auf mehr sozialversicherungspflichtige Beschäftigung zurück, hieß es dazu von Seiten der BA.

Die sozialversicherungspflichtige Beschäftigung hat nach Berechnungen der Behörde von Dezember auf Januar saisonbereinigt um 89.000 zugenommen. Damit hatten hochgerechnet 32,47 Millionen Menschen in Deutschland zuletzt einen regulären Job - 762.000 mehr als ein Jahr zuvor.

Regional stellt sich die Entwicklung am deutschen Arbeitsmarkt weiterhin höchst unterschiedlich dar: Im Westen etwa sank die saisonbereinigte Zahl der Arbeitslosen zum Vormonat zum Beispiel um 17.000, im Osten nur um knapp 2000. Auch von Nord nach Süd zeigt sich ein deutliches Gefälle: Die regionale Arbeitslosenquote in Mecklenburg-Vorpommern lag im März bei überdurchschnittlichen 8,8 Prozent. In den beiden wirtschaftsstarken Bundesländern Bayern und Baden-Württemberg dagegen verzeichnen die BA-Statistiker Erwerbslosenquoten von nur etwas mehr als drei Prozent.

Quelle: n-tv.de


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