Russland weist vier deutsche Diplomaten aus

  31 März 2018    Gelesen: 1426
Russland weist vier deutsche Diplomaten aus

Die russische Regierung fordert vier deutsche Diplomaten zum Verlassen des Landes auf. Auch andere Länder müssen Vertreter heimholen. Das Auswärtige Amt zeigt sich in einer Stellungnahme wenig überrarscht, erneuert aber ein Dialogangebot.

 

Die russische Regierung hat vier deutsche Diplomaten zum Verlassen des Landes aufgefordert. Dies teilte das Auswärtige Amt in Berlin mit. Mit der Ausweisung reagiert Russland auf einen entsprechenden Schritt der Bundesregierung nach dem Giftanschlag auf den russischen Ex-Spion Sergej Skripal in Großbritannien.

Die Nachricht komme nicht überraschend, hieß es in der Mitteilung des Auswärtigen Amtes. Die deutsche Reaktion im Fall Skripal sei als politisches Signal "notwendig und angemessen gewesen". Und weiter: "Trotzdem: Auch in der aktuellen Lage bleiben wir zu einem Dialog mit Russland bereit und werden für die europäische Sicherheit und eine konstruktive Zukunft der Beziehungen zwischen unseren Ländern arbeiten."

In dem Streit mit dem Westen wegen des vergifteten Ex-Agenten Sergej Skripal bestellte das russische Ministerium die Botschafter der Länder ein, die zuvor russische Diplomaten ausgewiesen hatten. Auch der deutsche Botschafter Rüdiger von Fritsch bekam eine Protestnote, machte aber keine Angaben zum Inhalt.

Andere Länder ebenfalls betroffen

Die britische Vertretung habe einen Monat Zeit, um die Zahl der Mitarbeiter zu reduzieren, hieß es aus Moskau. Sie solle dann der Zahl der russischen Botschaftsmitarbeiter in London entsprechen.

Polen muss nach Angaben aus Warschau binnen einer Woche vier Diplomaten abziehen, Finnland und Lettland verlieren den jeweiligen Außenministerien zufolge je einen Diplomaten in Moskau. Drei litauische, drei tschechische und jeweils zwei italienische sowie niederländische Diplomaten müssen ebenfalls gehen.

Die Länder hatten sich mit Großbritannien solidarisiert, das Russland für den Angriff auf Skripal und dessen Tochter Julia von Anfang März verantwortlich macht. Moskau weist die Vorwürfe zurück und verurteilt sie als anti-russische Kampagne.

Quelle: n-tv.de


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