Aus diesem Grund müssen die 93 „Tornado“-Jets der Bundeswehr sofort umfangreich modernisiert werden, heißt es in einem vertraulichen Bericht des Verteidigungsministeriums, der dem Spiegel vorliegt. Dem Papier zufolge ist die Einsatzbereitschaft der Jets „mit zunehmendem Alter des Waffensystems deutlich risikobehaftet“.
In dem Bericht werden mehrere Mängel und Risiken aufgelistet. Dabei handelt es sich in erster Linie um die Frage, ob die „Tornado“-Jets, die im Ernstfall auch amerikanische Atomwaffen tragen sollen, so modernisiert werden können, dass sie wie vorher geplant bis 2035 im Dienst bleiben können.
Darüber hinaus weist der Bericht auf verschiedene Mängel hin. Die IT-Systeme und Verkabelung der Jets gelten laut dem Papier als völlig veraltet. Die deutschen „Tornados“ würden auch über kein kryptiertes Kommunikationssystem, das für internationale Einsätze notwendig sei, sowie über kein Freund-Feind-Erkennungssystem verfügen, welches Vorfälle mit alliierten Jets in der Luft vermeiden solle. Die Installierung dieses Systems in die Kampfjets sei aber bis 2019 „nicht mehr realisierbar“, heißt es im Bericht. Ab dann werde das System bei allen Nato-Jets als bindend gelten.
Das vertrauliche Papier kommt zu einem alarmierenden Schluss: Das Waffensystem Tornado könne im jetzigen Zustand an keinem Nato-Einsatz mehr teilnehmen. Die Modernisierung der IT-Systeme werde „Mehrkosten in Millionenhöhe“ mit sich bringen und es sei nicht klar, ob die Nachrüstung im technischen Sinne überhaupt möglich sei.
Bundesverteidigungsministerin Ursula von der Leyen hatte 2016 die Entscheidung getroffen, die „Tornado“-Jets bis 2035 einzusetzen, was länger als vorher geplant ist.
sputniknews
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