Massiver Streik gegen Bahnreform lähmt Frankreichs Zugverkehr

  03 April 2018    Gelesen: 855
Massiver Streik gegen Bahnreform lähmt Frankreichs Zugverkehr

Der Beginn einer Streikwelle gegen die geplante Bahnreform in Frankreich legt am Dienstag weite Teile des Zugverkehrs des Landes lahm.

Paris (dpa) - Der Beginn einer Streikwelle gegen die geplante Bahnreform in Frankreich legt am Dienstag weite Teile des Zugverkehrs des Landes lahm. Der Konflikt gilt als wichtige Kraftprobe für Präsident Emmanuel Macron und die Regierung. Nach Angaben des staatlichen Bahnbetreibers SNCF dürften nur 12 Prozent der geplanten TGV-Hochgeschwindigkeitszüge fahren. Der Ausstand soll zunächst zwei Tage dauern, in den kommenden Wochen und möglicherweise sogar Monaten soll es aber regelmäßig weitere Streiks geben.

Hinzu kommen am Dienstag weitere Proteste in anderen Branchen: Bei Air France fallen in einem Tarifstreik ein Viertel der Flüge aus. Und Mitarbeiter der Müllabfuhr sind zum Streik für bessere Arbeitsbedingungen aufgerufen.

Die Bahn-Gewerkschaften wehren sich gegen die Regierungspläne zum Umbau der SNCF. Das hoch verschuldete Staatsunternehmen soll auf die Öffnung des Bahnverkehrs für den Wettbewerb vorbereitet werden. Zudem soll für Neueinstellungen der vorteilhafte Eisenbahner-Status wegfallen. Die Gewerkschaften wollen von diesem Dienstag an immer im Wechsel zwei Tage streiken und drei Tage arbeiten - angedacht sind insgesamt 36 Streiktage bis Ende Juni.

Auch die TGV-Verbindungen nach Deutschland sind betroffen, etwa zwischen Paris und Frankfurt oder Stuttgart. Hier dürften zwei Drittel der Züge ausfallen. Bei den Thalys-Zügen, die unter anderem zwischen Paris und Nordrhein-Westfalen unterwegs sind, gibt es dagegen nur geringe Einschränkungen. Im französischen Regionalverkehr sollen etwa vier Fünftel der Verbindungen ausfallen.


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