Handelsstreit trifft Deutschland besonders

  05 April 2018    Gelesen: 1969
Handelsstreit trifft Deutschland besonders

Die USA erheben Strafzölle auf Stahl und Aluminium aus China. Peking kontert mit eigenen Strafzöllen auf US-Güter. Washington reagiert wiederum darauf. Vor den Folgen dieser Eskalationspolitik warnen deutsche Wirtschaftsexperten.

Wirtschaftsforscher in Deutschland befürchten globale Auswirkungen durch den Handelsstreit zwischen den USA und China. "Die Unsicherheit durch den Handelskonflikt kann weltweit eine Investitionszurückhaltung auslösen und damit die gesamte Weltkonjunktur ausbremsen", sagte Dennis Snower, Präsident des Kieler Instituts für Weltwirtschaft (IfW), den Zeitungen der Funke Mediengruppe.


"Die angekündigten Gegenmaßnahmen Chinas bedeuten vom Volumen und von der Struktur her eine massive Verschärfung der Eskalation", so Snower weiter. Auch die EU werde leiden, da ihre beiden wichtigsten Handelspartner betroffen seien.

"Gerade Deutschland wäre einer der großen Verlierer eines Handelskonflikts, auch wenn dieser hauptsächlich zwischen China und den USA stattfinden würde, denn das deutsche Wirtschaftsmodell ist stark abhängig von einem freien Welthandel", sagte Marcel Fratzscher, Präsident des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW) der Funke Mediengruppe. Selbst deutsche Exportunternehmen würden kaum von dem direkten Handelskonflikt zwischen den USA und China profitieren, da Deutschland ganz andere Produkte als die beiden Länder exportiere.

Kurzfristig könnte es vielmehr zu Umleitungen von Handelsströmen und größeren Preisschwankungen kommen, so Fratzscher weiter: "Eine deutliche Abkühlung der guten Konjunktur, auch und gerade in Deutschland, wäre unweigerlich das Resultat einer Verschärfung des weltweiten Handelskonflikts."

n-tv


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