Mann muss nach Chili-Verzehr in Klinik

  10 April 2018    Gelesen: 2437
Mann muss nach Chili-Verzehr in Klinik

 

Ein 34-Jähriger nimmt an einem Chili-Wettbewerb teil und hat danach tagelang mit höllischen Kopfschmerzen zu kämpfen. Ärzte stellen eine seltene Arterien-Verengung fest. Der Name der schuldigen Schote: Carolina Reaper.

 

Der Biss in die schärfste Chili-Schote der Welt hat einem jungen Mann heftigste Kopfschmerzen eingebracht. Der 34-Jährige, der in New York an einem Chili-Wettbewerb teilgenommen und die "Carolina Reaper" probiert hatte, kam mit Donnerschlagkopfschmerz in die Notaufnahme.

Nach einer Computertomographie diagnostizierten Ärzte die Extrem-Kopfschmerzen als Folge des sogenannten Reversiblen Cerebralen Vasokonstriktionssyndroms, kurz RCVS. Dabei verengen sich bestimmte Arterienbereiche im Gehirn.

Es ist das erste Mal, dass RCVS nach dem Genuss von Chili dokumentiert wurde, berichtet das Team um Satish Kumar Boddhula vom Bassett Medical Center in Cooperstown im US-Bundesstaat New York im "British Medical Journal Case Reports". Bisher war lediglich bekannt, dass Cayenne-Pfeffer in seltenen Fällen die Herzarterien verengen oder zu einem Herzinfarkt führen kann.

Die Donnerschlagkopfschmerzen, die einen in Sekundenbruchteilen wie ein Hammerschlag heimsuchen können, verschwanden ebenso wie die heftigen Nackenschmerzen im Lauf der nächsten Tage und Wochen von selbst. Ein weiteres Hirn-CT fünf Wochen später war wieder normal, berichten die Ärzte.

Ärzte geben Chili-Warnung heraus

Von dem seltenen RCVS seien Frauen häufiger betroffen als Männer, sagt der Kopfschmerzexperte Charly Gaul, Generalsekretär der Deutschen Migräne- und Kopfschmerzgesellschaft. Auch nach Drogengenuss trete es manchmal auf. "Typische Auslöser sind Kokain oder Amphetamine." Eine Gefahr im Genuss von Chili-Schoten sieht der Experte aber nicht. Chili und der darin enthaltene Wirkstoff Capsaicin werden auch zur Behandlung neuropathischer Schmerzen eingesetzt, etwa bei einer Gürtelrose.

Nichtsdestotrotz haben US-Ärzte angesichts des RCVS-Vorfalls des 34-Jährigen eine Chili-Warnung ausgegeben: "Wir empfehlen der Bevölkerung, Vorsicht beim Verzehr von Chilischoten walten zu lassen und unverzüglich medizinische Hilfe zu suchen, wenn solche Symptome auftreten", warnte der Arzt Kulothungan Gunasekaran vom Henry Ford Krankenhaus in Detroit und Autor einer Studie zu den Gefahren von Chili.

Quelle: n-tv.de


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