Nach Trumps Drohung: Russischer General beruhigt Landsleute

  12 April 2018    Gelesen: 1404
Nach Trumps Drohung: Russischer General beruhigt Landsleute

Nach der Androhung eines US-Militärangriffs auf Syrien hat Generaloberst i.R. Wladimir Schamanow, Vorsitzender des Verteidigungsausschusses der Staatsduma (russisches Parlamentsunterhaus), im Fernsehen an die Landsleute appelliert.

Er möchte die Mitbürger „beruhigen“, sagte Schamanow, von 2009 bis 2016 Befehlshaber der russischen Luftlandetruppen, am Mittwochnachmittag.

„Alle Menschen können ruhig leben und ihren eigenen Aufgaben nachgehen. Die zuständigen Staatsorgane der Russischen Föderation arbeiten seit drei Tagen im 24-Stunden-Betrieb, ein Dialog mit dem US-Generalstab zu Syrien findet statt. Über unsere türkischen Kollegen erfolgt eine Kommunikation mit der Nato“, so der General.

Wie „emotional und bedrohlich“ die Erklärung von Donald Trump auch scheinen möge, spreche die Reaktion der britischen Premierministerin Theresa May und des französischen Präsidenten Emmanuel Macron dafür, dass unter ihnen keine Einheit herrsche, sagte Schamanow weiter.

Er versicherte, dass Trumps Angriffsdrohung gegen Syrien „keine Panik“ auf der russischen Marinebasis im syrischen Tartus ausgelöst habe.

„Die Annäherung eines US-Kriegsschiffes an das syrische Hoheitsgewässer hat nicht den gewünschten Effekt gehabt.“ Sämtliche Aufklärungs-, Luftabwehr- und Angriffskräfte in Tartus seien „in Bereitschaft“.

US-Präsident Donald Trump hatte am Mittwoch gedroht, in allernächter Zeit Syrien mit „intelligenten“ Raketen anzugreifen. „Mach dich gefasst Russland“, schrieb er auf Twitter. Aus Moskau hieß es, Russland behalte sich das Recht vor, die "US-Raketen abzuschießen und Feuerquellen anzugreifen“. Experten warnten daraufhin vor der Gefahr eines direkten Konflikts der USA mit Russland.

Formeller Anlass für den angedrohten US-Militärschlag ist die angebliche neue Giftgasattacke bei Damaskus, die die USA und ihre europäischen Alliierten der syrischen Regierung um Präsident Baschar al-Assad in die Schuhe schieben.

Beweise gibt es bislang keine. Nach russischen Angaben hat es keinen Giftgasangriff gegeben. Die Information über die angebliche Attacke tauchte vor dem Hintergrund der Erfolge der syrischen Armee in der Rebellenenklave Ost-Ghuta bei Damaskus auf. Mit der Flucht der Militanten aus dieser Region schwindet die Hoffnung der USA, dass Präsident Assad gestürzt wird.

Der russische Generalstab hatte bereits am 13. März gewarnt, dass Militante in Ost-Ghuta die Inszenierung eines Chemiewaffen-Einsatzes vorbereiten würden, um den USA einen formellen Anlass für den Angriff auf Assad zu liefern. Experten warnen unterdessen vor einem militärischen Konflikt zwischen den Atommächten USA und Russland.

sputniknews


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