Ihm zufolge hat Donald Trump jetzt keine Wahl mehr: Er werde Syrien angreifen müssen, da jeder Versuch, das „Raketenszenario“ zu vermeiden, als Schwäche empfunden und seine Positionen in Washington unterminieren werde.
„Trump ist eine Geisel der Kampagne, die gegen ihn geführt wird. Er muss ständig beweisen, dass er ein größerer Amerikaner als alle anderen ist, und darin besteht sein Hauptproblem“, meint Experte Lazanski, auch Kolumnist für die serbische Zeitung „Politika“.
Er ist der Ansicht, dass Russland im Falle des angedrohten US-Angriffs auf Syrien zuerst Mittel der elektronischen Kampfführung gegen die Raketen anwenden und danach diese abschießen werde.
„Dabei wird Washington, wie ich meine, drei-vier Stunden vor dem Raketenschlag Moskau über die Angriffsziele ausführlich informieren, damit Russland es noch schafft, seine Bürger zu evakuieren, und das wiederum heißt, dass Syrien das gleiche auch noch gelingen wird“, so der Experte.
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Wie Lazanski betont, darf man auch die syrische Armee nicht „naiv“ nennen: Sie werde sich ebenso auf den Angriff vorbereiten und nicht mit verschränkten Armen auf ihn warten. Aber die ihr verfügbaren Luftabwehrmittel werden laut dem Journalisten nicht ausreichen, um alle US-Raketen abzuwehren.
Die gegenwärtige Krise könne außerdem kaum nach dem „Karibischen Modell“ gelöst werden, so der Experte weiter, weil damals im Jahr 1962 noch ein direkter Kommunikationskanal zwischen dem Bruder des damaligen US-Präsidenten, dem Justizminister Robert Kennedy, und dem sowjetischen Botschafter existiert habe.
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„Heute gibt es sowas nicht, die diplomatischen Kontakte werden auf die allernötigsten Fragen beschränkt, obwohl in Moskau und Washington erklärt wird, dass die russischen und amerikanischen Streitkräfte einen direkten Kommunikationskanal aufrechterhalten haben. In Wirklichkeit existiert ein solcher Kanal nicht“, betont Lazanski.
„Außerdem gibt es neben Trump keinen Politiker, der die Rolle einer ‚Friedenstaube‘ übernehmen könnte, wie es Robert Kennedy war. Es ist anzumerken, dass die Gebrüder Kennedy eine viel größere Autorität genossen haben als die Generäle im Pentagon. Trump hat keine derartigen Einflussmöglichkeiten und ist nur von ‚Falken‘ umzingelt.“
Der Experte ist sich also sicher: Die Angst, dass die Situation außer Kontrolle geraten könne, sei absolut berechtigt.
„Aber ich hoffe, dass dies nicht passiert, weil keiner einen Atomkrieg riskieren wird. Es gibt keine Verrückten“, glaubt er.
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