Krisengespräche in der Schweiz

  18 Dezember 2015    Gelesen: 786
Krisengespräche in der Schweiz
Im blutigen Konflikt um die Südkaukasusregion Berg-Karabach wollen sich die Präsidenten von Aserbaidschan und Armenien am Samstag in der Schweiz treffen. Das teilte der armenische Staatschef Sersch Sargsjan in Eriwan mit.


Sargsjan und sein aserbaidschanischer Amtskollege Ilham Aliyev wollen in Bern über den jahrelangen Konflikt beraten, wie am Donnerstag bekannt wurde. Das Krisengespräch findet unter Vermittlung der sogenannten Minsk-Gruppe der Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa (OSZE) statt.

Die Friedensgespräche wurden unter dem Schweizer OSZE-Vorsitz im letzten Jahr vorangetrieben. Aussenminister Didier Burkhalter traf sich mehrmals mit Vertretern der Parteien. Als OSZE-Vorsitzender rief er die Parteien zu Verhandlungen auf. Der Südkaukasus ist eine Schwerpunktregion des Schweizer OSZE-Vorsitzes, denn die Konflikte dort bedrohen die Stabilität in ganz Europa.

Das völkerrechtlich zum islamisch geprägten Aserbaidschan gehörende Berg-Karabach hatte sich in einem Krieg in den 1990er Jahren von Baku losgesagt. Das Gebiet wird überwiegend von christlichen Armeniern bewohnt. Seit 1994 gilt ein Waffenstillstand, der aber brüchig ist.

In den vergangenen Monaten kam es im Grenzgebiet verstärkt zu Schusswechseln mit zahlreichen Toten. Das aserbaidschanische Verteidigungsministerium warf Armenien auch am Donnerstag vor, bei Gefechten einen Soldaten getötet zu haben.

Die OSZE engagiert sich seit 1992 für eine friedliche Lösung des Konflikts zwischen den beiden Ex-Sowjetrepubliken. Der Minsk-Gruppe gehören neben den USA, Russland und Frankreich unter anderem Deutschland und die Türkei an.


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