Damaskus zu US-Sondereinsatz: Obamas Entscheidung „schreit zum Himmel“

  18 Dezember 2015    Gelesen: 692
Damaskus zu US-Sondereinsatz: Obamas Entscheidung „schreit zum Himmel“
Seit mehr als einem Jahr fallen US-Bomben auf Syrien. Nun entsendet der amerikanische Präsident Barack Obama Spezialtrupps für Bodenoperationen in das vom Krieg zerstörte Land. Die Regierung in Damaskus wirft Washington vor, den Kampf gegen den Terrorismus nur vorzutäuschen, um unter diesem Deckmantel die territoriale Einheit Syriens zu zerstören.



Das Vorgehen des US-Militärs in Syrien sei „eine zum Himmel schreiende Verletzung der territorialen Integrität Syriens“, sagte der syrische Vize-Außenminister Feyssal Mikdad in einem Interview der Nachrichtenagentur RIA Novosti. „Wir glauben nicht, dass sie aufrichtig gegen den Terrorismus kämpfen.“ Da das US-Militär sein Vorgehen mit den syrischen Streitkräften nicht koordiniere, sei seine Präsenz völkerrechtswidrig.
US-Präsident Obama hatte befohlen, Spezialtrupps nach Syrien zu entsenden, um die dortigen „Kräfte“ im Kampf gegen die Terrororganisation Daesh (auch "Islamischer Staat", IS) zu unterstützen. Die ersten 50 Elite-Soldaten sind laut US-Angaben bereits im Raum der Terroristenhochburg Rakka im Einsatz. Ihnen sollen weitere folgen.


In Syrien dauert seit 2011 ein bewaffneter Konflikt an, der nach UN-Angaben bisher mehr als 250.000 Menschenleben gefordert hat. Den Regierungstruppen von Präsident Baschar al-Assad stehen Terrorgruppen wie die Al-Nusra-Front oder Daesh (auch „Islamischer Staat“, IS) sowie bewaffnete Regimegegner gegenüber.
Eine US-geführte Koalition fliegt seit August vergangenen Jahres Luftangriffe in Syrien, ohne Zustimmung der Regierung in Damaskus. Nach US-Darstellung richteten sich die Angriffe gegen die Daesh-Gruppe, die jedoch seit Beginn des von den USA geführten Einsatzes sogar expandieren konnte. Die USA und ihre Verbündeten streben eine Entmachtung von Präsident Baschar al-Assad an und lehnen jede Zusammenarbeit mit dessen Armee im Kampf gegen die Dschihadisten ab.



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