Napoleonische Pläne: Macron will Merkels Vorherrschaft in Europa brechen

  23 April 2018    Gelesen: 985
Napoleonische Pläne: Macron will Merkels Vorherrschaft in Europa brechen

Frankreich will seine Präsenz in Syrien beibehalten, um nicht nur eigene innenpolitische Ambitionen, sondern auch sein Bestreben zu untermauern, dass es das Nahost-Land nicht vor den USA verlassen wird. Das heißt, dass der reale Friedensprozess in Syrien bedroht ist, meint Experte Alexander Assafow.

Die USA und ihre Koalitionsverbündeten sollen ihre Präsenz in Syrien auch nach der Zerschlagung des Islamischen Staates* beibehalten. Das sei für den Kampf gegen das Erstarken  Irans erforderlich, sagte Frankreichs Präsident Emmanuel Macron.

Ihm zufolge werden die US-Koalition, alle Länder der Region sowie Russland, die Türkei selbst nach dem Kriegsende eine wichtige Rolle bei der Schaffung so Macron, der zuvor mitgeteilt hatte, dass gerade er es war, der Trump davon überzeugt hat, Syrien nicht zu verlassen.

De Gaulles Frankreich

Macron setzt mit seiner Verkündigung die Rhetorik fort, die von der amerikanischen UN-Botschafterin Nikki Haley begonnen wurde, meint Assafow. Sie hatte geäußert, dass die USA trotz der baldigen Zerschlagung der Terroristen in Syrien bleiben werden, bis das Iran-Problem gelöst ist. Macron teilte demnach nichts Neues mit, er folgt einfach dem Kurs des Hauptpartners – der USA.

„Hier sollte man die Frage stellen, wozu Frankreich den syrischen Knoten braucht, zumal Paris bis vor kurzem kein besonderes Interesse an dieser Frage angemeldet hatte. Es geht darum, dass Macron zeigen will, dass das heutige Frankreich nicht das Land seines Vorgängers Hollande, sondern das Land De Gaulles ist, also eine starke Republik mit Atompotential, die globale Ziele hat und nicht im europäischen Raum gefesselt ist. Paris versucht, die politische Führungsrolle in der EU zu übernehmen, wobei man die derzeitige Situation nutzt, dass Deutschland und die westliche Gemeinschaft andere wichtige und zu lösende Fragen haben“, sagte der Experte.

Nach US-Vorbild

Es liegt auf der Hand, dass weder Frankreich noch die USA den Abzug aus Syrien planen, unabhängig von der weiteren Entwicklung der Situation. Hier spielt natürlich Washington, das damit vor allem eigene Aufgaben löst, die erste Geige.

„Die Umformatierung des Nahen Ostens nach US-Vorbild bleibt trotz des Einflusses der Türkei und Russlands vorrangig. Die USA haben eigene Ziele in der Region und sie werden weiterhin ihre Umsetzung anstreben. Das heißt, dass der Friedensprozess bedroht bleibt“, so Assafow.

Die westliche Koalition werde den realen Friedensprozess verhindern, indem sie die Kontrolle über die Öl- und Gasvorkommen Syriens nicht aufgeben werde; die Amerikaner würden die Situation via den kurdischen Faktor und angebliche C-Waffen-Angriffe destabilisieren, so der Experte.

sputnik.de


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