Macron will Trump ins Gewissen reden

  24 April 2018    Gelesen: 2009
Macron will Trump ins Gewissen reden

Beim Thema Syrien sind die Präsidenten der USA und Frankreichs, Trump und Macron, auf bereits auf einer Wellenlänge. Das soll nun auch beim Thema Handel passieren. Zeit für Gespräche ist beim ersten offiziellen Staatsbesuch in Trumps Amtszeit genug.

 

Mit seinem französischen Amtskollegen Emmanuel Macron hat US-Präsident Donald Trump erstmals einen offiziellen Staatsgast empfangen. Macron traf an der Seite seiner Frau Brigitte ein. Die beiden Staatsmänner wollen am Dienstag und Mittwoch zahlreiche Themen der internationalen Politik besprechen, darunter die Lage in Syrien, die Zukunft des Atomabkommens mit dem Iran und die Auseinandersetzungen um die Bedingungen für den weltweiten Handel. 

Macron wird am Mittwoch eine Rede vor den Mitgliedern von Senat und Abgeordnetenhaus im Kapitol halten. Eine ähnliche Ehre war im Jahr 1960 dem damaligen französischen Präsidenten Charles de Gaulle zuteil geworden. An den politischen Gesprächen sollen auch Trumps neuer nationaler Sicherheitsberater John Bolton sowie mehrere Minister teilnehmen. 

Eiche gepflanzt


Nach zahlreichen Arbeitsvisiten ausländischer Staats- und Regierungschefs bei Trump wurde für Macron nun erstmals ein offizieller Staatsbesuch organisiert. Teil des Programmes war am Montagabend ein Dinner im Anwesen des ersten US-Präsidenten, George Washington. Das Areal vor den Toren der US-Hauptstadt wird derzeit als Museum genutzt. Trump und Macron ließen sich wie ihre Frauen mit Golfkarren übers Gelände chauffieren.  

Zuvor hatten die beiden Politiker im Garten des Weißen Hauses eine Eiche gepflanzt. Die Steineiche stammt aus einem Wald im französischen Aisne, wo zum Ende des Ersten Weltkriegs Tausende US-Soldaten ihr Leben gelassen hatten. Bei der Zeremonie zugegen waren auch Brigitte Macron und Trumps Frau Melania.

Trump ins Gewissen reden


Den beiden Präsidenten wird ungeachtet teils sehr unterschiedlicher Auffassungen zu Politik und Politikstil ein gutes persönliches Verhältnis nachgesagt. Macron hatte den US-Präsidenten und die First Lady im Sommer 2017 zu den Festivitäten des französischen Nationalfeiertags eingeladen. Trump soll sich am Bastille-Tag die Anregung für eine eigene Militärparade geholt haben, die er in Washington abhalten will. 

Macron dürfte versuchen, Trump vor allem hinsichtlich des Atomdeals mit dem Iran ins Gewissen zu reden. Die Europäer fürchten, dass die USA im Mai aus dem Abkommen aussteigen werden.

Beim Welthandel hatte Frankreich zuletzt deutlich gemacht, dass die EU-Länder nicht einerseits mit US-Strafzöllen belegt werden dürften, andererseits aber als Partner der USA im Kampf gegen unredliche Praktiken in China auftreten wollten. Am Freitag wird mit Bundeskanzlerin Angela Merkel die nächste hochrangige Politikerin aus einem EU-Land zu einem Arbeitsbesuch in Washington erwartet.

Quelle: n-tv.de


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