In Deutschland stiegen Steuern und Sozialabgaben auf Arbeitseinkommen im vergangenen Jahr leicht um 0,2 Punkte, während sie im OECD-Schnitt etwas zurückgingen. “Aufgrund des hohen Anteils an Sozialabgaben sind vor allem die Einkommen von Geringverdienern und Alleinerziehenden im internationalen Vergleich stark belastet”, betonte die OECD. Für Alleinerziehende mit zwei Kindern und zwei Dritteln des Durchschnittslohns liegen in Deutschland die Abzüge durch Steuern und Sozialabgaben bei 31,5 Prozent. Das ist der fünfthöchste Wert in der OECD, wo der Schnitt mit 15,3 Prozent nicht einmal halb so hoch ist.
In vielen Ländern seien in den vergangenen Jahren die finanziellen Zuschüsse für Familien mit Kindern deutlich gestiegen. “Die steuerliche Begünstigung für Familien mit Kindern und insbesondere für Alleinerziehende ist ermutigend”, sagte OECD-Steuerexperte Pascal Saint-Amans. “Eine Steuerpolitik, die Arbeitsanreize für Geringverdiener und Bezieher mittlerer Einkommen erhält und fördert, ist für ein inklusives Wachstum von entscheidender Bedeutung.” Inklusives Wachstum bedeutet, dass möglichst alle Menschen an einem wirtschaftlichen Aufschwung teilhaben.
Tags: