Erdogan will nach Wahlsieg mit Bau des Istanbul-Kanals beginnen

  30 April 2018    Gelesen: 1246
Erdogan will nach Wahlsieg mit Bau des Istanbul-Kanals beginnen

Nach einem Wahlsieg will Staatspräsident Erdogan das nächste Projekt "Kanal-Istanbul" in Angriff nehmen, so während einer Rede am gestrigen Samstag in Istanbul.

Istanbul / NEX – Nach einem Wahlsieg will die amtierende Regierung als Erstes das Projekt „Kanal-Istanbul“ in Angriff nehmen, so der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan während einer Rede am gestrigen Samstag in Istanbul.

Erdogan, damals noch Premierminister, hatte den Bau des Kanals, den er als ein  „fantastisches Projekt“ bezeichnete, vor den Wahlen im Jahre 2011 bekanntgegeben. Das 16 Milliarden US-Dollar teure Projekt soll 45 Kilometer lang und bis zu 600 Meter breit werden und das Schwarze Meer mit der Ägäis verbinden.

Die türkische Regierung erhofft sich durch den Bau des neuen Kanals eine Entlastung des Bosporus vom starken Schiffsverkehr, insbesondere dem Öltankerverkehr, der die Meeresenge durchquert. Kanal-Istanbul soll demnach eine Kapazität von 160 Schiffen pro Tag bewältigen können und bis 2023 fertiggestellt werden. Das ambitionierte Projekt ist ein Teil eines Investitionsprogramms der derzeitigen türkischen Regierung.

Offiziellen Meldungen zufolge würden am Bau des Kanals voraussichtlich rund 5000 Menschen beschäftigt sein. Nach Fertigstellung soll er noch etwa 1000 Menschen einen Arbeitsplatz bieten.

Die 45 Kilometer lange Strecke des Kanals soll am Küçükçekmece-See in der Nähe des Marmarameeres im südlichen Teil der europäischen Seite Istanbuls beginnen und soll durch die Istanbuler Bezirke Avcılar und Başakşehir führen, bevor er das Schwarze Meer im Bezirk Arnavutköy nördlich der Stadt erreicht.

Mehr Frauen in die Politik

Erdogan forderte in seiner Rede auf dem Frauenkongress der regierenden Partei für Gerechtigkeit und Entwicklung (AKP) in Istanbul zudem die Politik auf, Frauen aktiver und in größerer Zahl in Politik und Parlament engagieren und vertreten zu lassen.

Vorgezogene Wahlen am 24. Juni 

Erdogan kündigte in der vergangene Woche überraschend vorgezogene Parlaments- und Präsidentschaftswahlen an. Diese sollen nun am 24. Juni stattfinden und nicht wie ursprünglich geplant im November 2019. Devlet Bahceli, Vorsitzender der Partei der Nationalistischen Bewegung (MHP), hatte sich bereits vor Erdogans Ankündigung dafür ausgesprochen, die Wahlen vorzuziehen.


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