China hat einem Fernsehbericht zufolge auf mehreren umstrittenen Inseln im Südchinesischen Meer Raketensysteme errichtet, mit denen Flugzeuge und Schiffe getroffen werden können. Die Marschflugkörper seien auf Atolle in der Spratly-Inselgruppe gebracht worden, berichtete der Sender CNBC unter Berufung auf Insider mit Zugriff auf US-Geheimdienstberichte. Demnach handelt es sich um die Atolle Fiery Cross, Subi und Mischief.
Dem Bericht zufolge können mit den Waffen Schiffe in einem Umkreis von 550 Kilometern sowie Flugzeuge, Drohnen und Marschflugkörper in einer Entfernung von 300 Kilometern getroffen werden. Sollte der Bericht stimmen, wäre es die erste Raketenstationierung auf den Spratlys, die von mehreren Staaten wie Vietnam oder Taiwan beansprucht werden. Chinesische Vertreter gaben zunächst keine Stellungnahme ab. Das US-Verteidigungsministerium erklärte, man kommentiere Geheimdienstangelegenheiten nicht.
In dem Konflikt beansprucht China kleine Inseln oder Felsen im Südchinesischen Meer für sich und schüttet diese mit Sand oder anderen Materialien zu größeren Inseln auf. Durch das Südchinesische Meer verlaufen wichtige Schifffahrtsrouten. Zudem werden dort große Öl- und Gasvorkommen vermutet. Nach internationalem Seerecht erstreckt sich die Wirtschaftszone eines Staates auf bis zu 200 Seemeilen ins offene Meer. In diesen Zonen hat eine Nation das alleinige Recht, die natürlichen Ressourcen des Meeres zu erforschen und zu verwerten.
Tribunal weist Ansprüche ab
Durch die Aufstockungen versucht China sein Staatsgebiet und somit auch seine Wirtschaftszone zu erweitern. Die USA gehen davon aus, dass Peking während der vergangenen drei Jahre durch diese Maßnahmen in einem der wichtigsten Handelsgewässer der Welt etwa 1300 Hektar Land hinzugewinnen konnte.
Im vergangenen Jahr wurde Chinas Anspruch von einem internationalen Tribunal in Den Haag abgewiesen, nachdem die Philippinen Klage eingereicht hatten. Das Tribunal erklärte in seiner Entscheidung, dass China keine rechtlichen Ansprüche auf die Gebiete im Südchinesischen Meer besitzt.
Quelle: n-tv.de
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