Maas erinnert an die Askari-Kämpfer

  04 Mai 2018    Gelesen: 2763
Maas erinnert an die Askari-Kämpfer

Bei seinem ersten offiziellen Auftritt südlich des Äquators nutzt Bundesaußenminister Maas einen Zwischenstopp in Tansania für eine historische Geste: Am Askari-Mahnmal in Daressalam gedenkt er der afrikanischen Kriegstoten im Dienst des deutschen Kaiserreichs.

 

Außenminister Heiko Maas hat in der tansanischen Metropole Daressalam der afrikanischen Opfer des Ersten Weltkriegs gedacht. Am Denkmal für die afrikanischen Kämpfer in den europäischen Kolonialtruppen, die sogenannten Askari, legte er einen Kranz nieder. Nach seiner Ankunft in Tansania hatte er betont, "dass 100 Jahre nach dem Ersten Weltkrieg den afrikanischen Opfern zu wenig Erinnerung zugute kommt".

Tansania gehörte von 1885 bis 1918 zu Deutsch-Ostafrika, der größten und bevölkerungsreichsten deutschen Kolonie in Afrika. Im Ersten Weltkrieg kämpften und starben Tausende Askari auf der Seite des deutschen Kaiserreichs im Krieg gegen die britischen, belgischen und portugiesischen Kolonialmächte. Die Gesamtzahl der Kriegstoten in Ostafrika geht in die Hunderttausende.

Die Kolonialgeschichte spielt im heutigen Tansania kaum noch eine Rolle. Auch Maas plädierte in Daressalam dafür, nach vorne zu schauen, ohne die Erinnerung zu verdrängen. "Wir wollen aus der Vergangenheit eine Brücke über die Gegenwart in die Zukunft schlagen", sagte er mit Blick auf die deutsch-tansanischen Beziehungen.

Nach dem Gedenken besuchte Maas eine Schule in Daressalam, an der Deutsch unterrichtet wird, und reiste dann weiter nach Arusha in der Nähe des Kilimandscharo-Massivs, das mit dem fast 6000 Meter hohen Kibo den höchsten Berg Afrikas hat. Dort wollte der SPD-Politiker dem Afrikanischen Gerichtshof für Menschenrechte und der Ostafrikanischen Gemeinschaft EAC einen Besuch abstatten.

Partner im Osten Afrikas


Die EAC ist eine regionale Wirtschaftsunion, der sechs Länder mit 170 Millionen Einwohnern angehören. Ostafrika ist nach Angaben der Weltbank die afrikanische Region mit dem höchsten Reformtempo. Bei der Suche nach künftigen Wirtschaftspartnern könnten die EAC-Staaten eine wichtige Rolle beim Marktzugang auf dem afrikanischen Kontinent spielen.

"Für Deutschland ist die politische und gesellschaftliche Entwicklung in Afrika von großer Wichtigkeit", heißt es zu Maas' dreitägiger Afrika-Reise beim Auswärtigen Amt. Mit Äthiopien und Tansania bereist Maas zwei Länder, die eine stabilisierende Rolle in jeweils unruhigen Regionen spielen. Einen besonderen Schwerpunkt der Reise bildete der Besuch der Afrikanischen Union (AU) in Addis Abeba am Vortag. Die Bundesregierung sieht in dem Staatenverbund und deren Regionalorganisationen eine "tragende Rolle als Krisenmanager vor Ort" zu.

Quelle: n-tv.de


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