Erinnerungen an Kundus
In seinem Facebook-Eintrag forderte Rasuljar sofortige Verstärkung aus der Hauptstadt Kabul. Ihm sei es nicht gelungen, den Präsidenten über andere Kanäle zu erreichen, beklagte er sich. Er warf Ghani vor, die bedrohliche Lage in Helmand herunterzuspielen. Örtliche Behördenvertreter bestätigten seine Angaben, wonach die Taliban auf dem Vormarsch seien.
Rasuljars Warnung wirft ein Schlaglicht auf die dramatische Sicherheitslage in Teilen Afghanistans ein Jahr nach dem Ende des internationalen Kampfeinsatzes. Und sie erinnert an die Eroberung der nördlichen Stadt Kundus im September - die von den Taliban überrannt worden war, allerdings nach wenigen Tagen wieder unter Regierungskontrolle gebracht werden konnte.
12.000 NATO-Soldaten im Einsatz
Vergangene Woche hatte der Bundestag einem neuen Bundeswehr-Mandat für Afghanistan zugestimmt. Bis zu 980 deutsche Soldaten werden in dem Land stationiert.
Ursprünglich sollten sich die internationalen Truppen im Laufe des kommenden Jahres ganz aus Afghanistan zurückziehen. Wegen der verschlechterten Sicherheitslage hatte die NATO kürzlich beschlossen, 2016 in praktisch unveränderter Stärke von etwa 12.000 Soldaten im Land zu bleiben.
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