Jobmarkt: Immer mehr Ältere sind auf Hartz IV angewiesen
Im laufenden Jahr setzten sich die Entwicklung fort. Im November 2015 stieg die Zahl der älteren arbeitslosen Hartz-IV-Bezieher im Vergleich zum Vorjahr von rund 315.000 auf 321.000.
Nicht in den Zahlen enthalten sind rund 163.000 Hartz-IV-Bezieher über 58 Jahre, denen ein Jahr lang keine Arbeit angeboten wurde. Diese werden nicht mehr als arbeitslos gezählt. Insgesamt ging die Zahl der Erwerbslosen im Hartz-IV-Bereich seit 2010 um gut neun Prozent auf rund 1,97 Millionen im vergangenen Jahr zurück.
Zimmermann sagte, ältere Erwerbslose und ältere Arbeitnehmer seien nach wie vor die großen Verlierer am Arbeitsmarkt. "Selbst in Zeiten des konjunkturellen Aufschwungs haben sich die Chancen für ältere Langzeiterwerbslose nicht verbessert, sondern weiter verschlechtert", sagte die arbeitsmarktpolitische Fraktionssprecherin.
Bei den Arbeitgebern habe kein Umdenken stattgefunden, auch Älteren verstärkt eine Chance zu geben. Der Bundesregierung warf Zimmermann vor, die Beschäftigungssituation von Älteren schönzureden.
Programmiert sei eine deutliche Zunahme von Altersarmut. "Immer mehr der Älteren im Hartz-IV-Bezug konnten nämlich keine Rentenansprüche erwerben, die über dem Hartz-IV-Niveau liegen", erläuterte Zimmermann. Im Rentenalter seien die Betroffenen dann auf Grundsicherung im Alter angewiesen.
Zimmermann forderte, für ältere Erwerbslose mehr zu tun. Wer als Hartz-IV-Bezieher über 58 Jahren ein Jahr ohne jedes Jobangebot bleibe, dürfe nicht mehr aus der Arbeitslosenstatistik gestrichen werden. Schluss sein müsse auch mit der Zwangsverrentung von Hartz-IV-Beziehern. Denn heute werden Hartz-IV-Beziehende ab 63 verpflichtet, einen Rentenantrag zu stellen.