Trump nimmt US-Gefangene in Empfang

  10 Mai 2018    Gelesen: 356
Trump nimmt US-Gefangene in Empfang

Voraussichtlich im Juni treffen sich Donald Trump und Kim Jong Un erstmals persönlich. Als Zeichen des guten Willens lässt der nordkoreanische Machthaber vorab drei US-Gefangene frei. Der US-Präsident und seine Gattin begrüßen sie zu nächtlicher Stunde.

 

US-Präsident Donald Trump und seine Frau Melania haben drei US-Amerikaner in Empfang genommen, die wenige Stunden zuvor von Nordkorea freigelassen wurden. Sie kamen am frühen Donnerstagmorgen mit US-Außenminister Mike Pompeo auf dem Luftwaffenstützpunkt Andrews bei Washington an. Ihre Freilassung gilt als ein Zeichen der Annäherung zwischen Pjöngjang und Washington. Trump bemüht sich, Nordkorea zur Aufgabe seines Atomwaffenprogramms zu bewegen. Dazu will er bald auch persönlich mit dem nordkoreanischen Machthaber Kim Jong Un verhandeln.

Am Ankunftsort auf der Luftwaffenbasis war eine riesige amerikanische Flagge zwischen den Leitern von zwei Feuerwehrlastern aufgespannt. Auch Vizepräsident Mike Pence und der nationale Sicherheitsberater John Bolton waren zu nächtlicher Stunde am Flughafen, um die drei Männer zu begrüßen. Nach der Ankunft sollten die Männer zunächst für medizinische Untersuchungen zum Militärhospital Walter Reed bringen.

Die Männer hatten ein bis drei Jahre in nordkoreanischer Haft verbracht. Kim Dong Chul, ein in Südkorea geborener US-Geistlicher, war 2015 in Nordkorea unter dem Vorwurf der Spionage verhaftet worden. Kim Hak Song und Kim Sang Duk hatten an der von evangelikalen Christen gegründeten Pjöngjang-Universität für Wissenschaft und Technologie gearbeitet. Ihnen wurden "feindliche Akte" zur Last gelegt.

Familienmitglieder der Männer waren nach Angaben des Weißen Hauses bei ihrer Ankunft am Flughafen nicht zugegen. Alle drei sollen sich bei guter Gesundheit befinden.

Geste des guten Willens


Pompeo hatte die Männer nach Gesprächen in Nordkorea mit Kim und anderen Regierungsvertretern mitgenommen. Trump hatte die Freilassung als Geste des guten Willens vor dem geplanten Gipfeltreffen mit Kim begrüßt. Die beiden Staatschefs wollen Ende Mai oder Anfang Juni zusammenkommen. Am Mittwoch hatte Trump ohne weitere Angaben erklärt, Ort und Zeit des Treffens stünden nun fest. Übereinstimmenden Berichten zufolge haben sich die USA und Nordkorea auf den Stadtstaat Singapur als Gipfelort geeinigt.

Nordkorea hat in den vergangenen Jahren neben einzelnen US-Bürgern auch immer wieder Südkoreaner und andere Ausländer festgenommen, in der Regel wegen des Vorwurfs "feindseliger Handlungen". Nach Meinung von Beobachtern spielten die betroffenen Amerikaner vor allem als potenzielle Trümpfe bei bevorstehenden Verhandlungen eine Rolle.

Ein anderer Fall hatte vergangenes Jahr mit dem Tod eines US-Bürgers geendet. Der Student Otto Warmbierwar während einer Nordkorea-Reise Anfang 2016 wegen Diebstahls eines Propaganda-Posters zu 15 Jahren Arbeitslager verurteilt worden. Er fiel unter ungeklärten Umständen ins Koma und wurde schließlich freigelassen. Im Juni starb er wenige Tage nach seinem Rücktransport in die USA.

Quelle: n-tv.de


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