"Damit beendet das Konsumklima im neuen Jahr seinen seit vier Monaten andauernden Abwärtstrend", kommentierte GfK-Konsumforscher Rolf Bürkl die Zahlen aus der neuen Konsumklimastudie. Demnach prognostiziert die GfK für Januar 2016 einen Gesamtindikator von 9,4 Punkten – nach 9,3 Zählern im Dezember 2015. Bürkl zeigte sich deshalb zuversichtlich, "dass auch 2016 ein gutes Konsumjahr werden kann." Die Binnennachfrage werde eine wichtige Stütze der Konjunktur in Deutschland bleiben.
Nach der GfK-Umfrage rechnen die Bundesbürger mit steigenden Einkommen, viele sehen die Konjunktur wieder in besserer Verfassung als in den Vormonaten. "Die Talfahrt der Konjunkturerwartung ist gestoppt", stellen die Experten fest. Mit 2,9 Punkten lag der entsprechende Indikator im Dezember wieder im positiven Bereich, nachdem er noch im November bei minus 5,3 Punkten gelegen hatte.
Viel Geld für Autos, Möbel, Urlaub
Studienautor Bürkl geht deshalb davon aus, dass inzwischen weder die zuletzt gestiegene Terrorgefahr noch der anhaltende Zustrom von Flüchtlingen die Verbraucher nennenswert beeindruckt. Viele orientierten sich vielmehr an den verbesserten Wirtschaftsaussichten und freuten sich über die niedrigen Preise.
Hinzu kommt laut GfK der Glaube an einen sicheren Job und deshalb die Bereitschaft vieler Verbraucher, viel Geld für Autos, Möbel oder Urlaub auszugeben. Der entsprechende Indikator legte deshalb zum Jahresschluss um 0,1 Punkt auf 49 Zähler zu und verbleibt so auch im Dezember auf hohem Niveau. "Gerade zu Weihnachten lassen sich die Bundesbürger ihre Konsumlaune nicht verderben", sagte Bürkl.
Keinen Einfluss auf Konsumstimmung und Sparneigung erwartet der Konsumforscher von der Entscheidung der US-Notenbankbank in der Vorwoche, sich von der Politik des billigen Geldes zu verabschieden. "Das wird das Konsumklima und Europa nicht beeinflussen", ist er überzeugt. "Dazu müssten erst weitere Zinsschritte folgen, die dann den Dollarkurs und damit auch den Ölpreis in die Höhe treiben."
Anders gelagert sei der Fall in Bezug auf die Flüchtlingskrise. Sollten weiterhin so viele Schutzsuchende nach Deutschland kommen, würde man das auch bei der Konsumstimmung merken, so Bürkl. Schließlich könnten dann auch die finanziellen Belastungen der Verbraucher steigen.
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