USA und China einigen sich im Handelsstreit

  20 Mai 2018    Gelesen: 808
USA und China einigen sich im Handelsstreit

Ein Handelskrieg zwischen den zwei mächtigsten Wirtschaftsnationen der Welt scheint vorerst abgewendet. In einer gemeinsamen Erklärung verkünden die USA und China eine Einigung. Dabei kommt Peking Washington erheblich entgegen.

Im Handelsstreit zwischen den USA und China gibt es einen Durchbruch: In einer gemeinsamen Mitteilung verkünden beide Länder, einen "Konsens" über Maßnahmen erzielt zu haben, mit denen das US-Defizit "erheblich" verringert werde. China werde künftig mehr US-Produkte vor allem aus den Bereichen Landwirtschaft und Energie kaufen. "Das wird dabei helfen, das Wachstum und die Beschäftigung in den USA zu stützen", hieß es.

US-Präsident Donald Trump sieht sein Land benachteiligt, weil die Volksrepublik viel mehr in USA exportiert als es dort einkauft. Trump hat daher mit zusätzlichen Abgaben auf chinesische Produkte gedroht, woraufhin China Gegenmaßnahmen ankündigte. Zwischenzeitlich sah es nach einem Handelskrieg der beiden weltgrößten Volkswirtschaften aus, der auch die Export-Nation Deutschland treffen würde.

Einigung hatte sich abgezeichnet

Zahlen wurden in der Erklärung nicht genannt. Einige Details würden in weiteren Gesprächen in Peking ausgearbeitet, hieß es. Es sei dazu auch vereinbart, dass China relevante Änderungen in seinen Gesetzen und Bestimmungen vorantreibe. Der Einigung waren hochrangige Gespräche in Washington zwischen US-Finanzminister Steven Mnuchin und dem chinesischen Vize-Regierungschef Liu He vorausgegangen.

Bereits in den vergangenen Wochen hatte es wiederholt aber auch Zeichen der Annäherung gegeben. In dieser Woche war eine chinesische Delegation in Washington, um über eine Lösung zu beraten. Am Freitag hatte es in US-Kreisen geheißen, China habe einen Abbau des Handelsüberschusses um jährlich 200 Milliarden Dollar angeboten. Peking dementierte dies später, erklärte aber, die Verhandlungen seien konstruktiv.

EU zuletzt erneut in der Kritik

China erzielte 2017 einen Überschuss im Handel mit den USA von 375 Milliarden Dollar. Trump wirft China vor, von offenen Märkten im Westen zu profitieren, den eigenen Markt aber abzuschotten und geistiges Eigentum zu stehlen. Unter anderem zwinge die Volksrepublik US-Firmen, ihre Technologie an chinesische Firmen weiterzugeben. Peking versuche damit, bis 2025 in zentralen Technologiefeldern Marktführer zu werden.

Trump hatte am Donnerstag erneut auch die EU-Handelspolitik kritisiert und besonders deutsche Autohersteller ins Visier genommen. "Für uns ist es sehr schwierig, Autos in der Europäischen Union zu verkaufen", hatte er erklärt. Umgekehrt gebe es eine Schwemme von Fahrzeugen etwa von Daimler und BMW in die USA. Insgesamt habe die EU die USA in der Handelspolitik "furchtbar" behandelt.

Quelle: n-tv.de


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